Als Hobbyfotograf weiss ich, dass besondere Bilder nicht im Handumdrehen machbar sind. Es braucht oft viele Versuche. Manchmal muss man lange warten, bis die Lichtverhältnisse stimmen, das Sujet gut getroffen und das Bild auch noch scharf ist. Aber wenn dann so ein Schnappschuss wie der vom Futter sammelnden Eichelhäher gelungen ist, weiss man, dass sich das Warten, die Geduld gelohnt hat. Manchmal hat man auch Glück und muss gar nicht so lange warten. Auf einer USA-Reise reichte eine halbstündige Rast, um mehrere Grauwale vorbeischwimmen zu sehen … und sogar zu fotografieren. Andere Touristen, die nur für Minuten neben uns hielten und ins Meer spähten, verpassten diese Begegnung, obwohl wir ihnen davon erzählten. „Mut zur Geduld“ weiterlesen
Monat: September 2017
Zuhören

Zu Apostelgeschichte 20,7–12
Man darf über alles predigen, nur nicht über eine halbe Stunde! Das wurde uns im Laufe der theologischen Ausbildung immer wieder ans Herz gelegt. Unterdessen ziehen manche die Grenze schon bei 20 oder gar 15 Minuten. Die Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer und die Konzentrationsfähigkeit scheint allgemein abzunehmen. Von Politikern wird oft sogar verlangt, dass sie das Wesentliche in Statements von 20 bis 30 Sekunden auf den Punkt bringen können. Dabei geht das eigentlich gar nicht, weil die Themen einfach zu komplex sind. „Zuhören“ weiterlesen
Ohne Berührungsangst
Coole Leute sind kontaktfreudig. Dank den sozialen Medien ist es heute möglich, mit viel mehr Leuten zugleich Beziehungen zu pflegen. Allerdings bewegt man sich dabei oft vor allem unter Seinesgleichen und damit in einer individuell abgestimmten Blase.
Hunderte oder gar tausende digitaler Freunde mögen Menschen unserer Zeit beeindrucken. Jesus dagegen würde solche Coolness wohl eher kri-tisch hinterfragen: “Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid?” (Mt 5,47). Vor allem, wenn die Schar der digitalen Freunde mit Berührungsängsten in analogen Begegnungen einhergeht. Vielleicht meine ich ja nur, gerade keine Zeit zu haben. Vielleicht fürchte ich aber auch, in Probleme hineingezogen zu werden oder ich scheue die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen, anderen Kulturen. Jedenfalls entwickle ich im Alltag bisweilen Berührungsängste, die mich Begegnungen vermeiden und viel verpassen lassen. „Ohne Berührungsangst“ weiterlesen
Immer in Gottes Nähe
zu Psalm 139
Dieser Psalm gehört zu meinen liebsten biblischen Texte. Der Beter sieht sich überall und immer von Gott umgeben. Ob diese Einsicht tröstlich, beunruhigend oder gar beängstigend ist, hängt davon ab, wie man sich Gott vorstellt.
Gott, was soll ich tun?
zu Apostelgeschichte 15,36–16,40
Bis zu 20’000 Entscheidungen treffen wir jeden Tag. Als Christen möchten wir dies so gut wie möglich im Sinne Gottes tun. Das gilt schon für kleine, alltägliche Fragen und noch viel mehr für grundlegende Weichenstellungen für das ganze Leben. Darum beten wir um Führung, dass Gottes Geist uns leiten möge, zum Beispiel zu Beginn einer Sitzung. „Gott, was soll ich tun?“ weiterlesen