Vertrauen in stürmischen Zeiten

Pho­to by Bri­an Cook on Unsplash

zu Markus 4,35–41

Im Blick auf das Wet­ter hat das neue Jahr stür­misch begonnen. Poli­tisch und gesellschaftlich haben wir wohl auch schon ruhi­gere Zeit­en erlebt. Und selb­st im persönli­chen Erleben mag sich Vieles wie ein Sturm anfühlen: Schicksals­schlä­ge, Beziehungs­probleme, Stress … und manch­mal schon nur die Befürch­tung, dass etwas Schwieriges auf uns wartet. —  In all diesen Zusam­men­hän­gen spricht mich die Geschichte, wie Jesus einem Sturm Ein­halt gebot, an. Sie hil­ft mir, in stür­mischen Momenten Ruhe zu bewahren und zu vertrauen.

Das Gefühl, ausgeliefert zu sein

Eigentlich mag ich windi­ges Wet­ter … wenn es im Rah­men bleibt und auch wieder aufhört. Die Win­ter­stürme zu Beginn dieses Jahres haben mich aber an Sturmer­leb­nisse erin­nert, in denen es mir zuviel wurde. In den Medi­en wurde wieder vom Sturm Lothar im Dezem­ber 1999 gere­det. Per­sön­lich erin­nere ich mich noch bess­er an den Sturm Viviane vom Feb­ru­ar 1990. Meine Frau und ich erlebten ihn allein in einem etwas alterss­chwachen Haus auf dem Land im Elsass. Der Wind rüt­telte heftig an Dach und Läden. Die Fen­ster knirscht­en der­art, dass wir befürchteten, sie wür­den dem­nächst bersten. Es war eine sehr unruhige und beängsti­gende Nacht. Man ist so aus­geliefert, kann nichts tun als nur hof­fen und beten, dass es wieder vorbeigeht.

Pho­to by Tulen Trav­el on Unsplash

Dieses Gefühl, aus­geliefert zu sein, kann auch in anderen Sit­u­a­tio­nen entste­hen: Zu viel oder zu wenig Arbeit lösen Stress aus. Gesellschaftliche und poli­tis­che Verän­derun­gen über­fordern uns. Eine Krankheit kann uns aus­brem­sen. Stre­it­igkeit­en belas­ten. Der Ver­lust von Fre­un­den und Fam­i­lien­mit­gliedern schmerzt. Auch von solchen Erfahrun­gen her lässt sich recht gut nachempfind­en, wie es den Jüngern ging, die damals mit Jesus zusam­men im Sturm auf dem See waren. Gut nachvol­lziehbar, dass sie in Panik ger­at­en sind. Und dass Jesus sich aus­gerech­net in diesem Moment zunächst als hart­näck­iger Schläfer zeigte, hat wohl sog­ar eher noch Öl ins Feuer gegossen.

Vertrauen und Gelassenheit
Kees de Kort: Jesus schläft im Sturm

Gegen Panik lässt sich kaum argu­men­tieren. Vielle­icht gibt Jesus deshalb ein prak­tis­ches Beispiel dafür, wie Ver­trauen geht: In der Bilder­bibel von Kees de Kort ist ein­drück­lich dargestellt, wie Jesus mit­ten im Sturm see­len­ruhig schläft. Ver­mut­lich ist dieses Bild dafür ver­ant­wortlich, dass ich diese bib­lis­che Geschichte schon immer als tröstlich emp­fand. Seit je beein­druck­te mich näm­lich viel mehr als das Wun­der der Sturm­stil­lung, dass Jesus in diesem von den Wellen herumge­worfenen Boot see­len­ruhig schlafen kon­nte, dass sein Ver­trauen, nicht dem Sturm aus­geliefert, son­dern in Gottes Hand zu sein, so gross war. Zu genau diesem Ver­trauen lädt er seine Jünger durch sein Beispiel ein.

Wir hat­ten dieses Bild  als Poster über dem Bett unser­er Kinder aufge­hängt, als sie klein waren. Ob und wie sehr es sie geprägt hat, weiss ich gar nicht so genau. Aber meine Frau und mich hat es immer wieder getröstet, wenn uns ger­ade was auch immer für ein Sturm bedro­hte. Und bis heute ist es für mich vom Gefühl her ein­er der stärk­sten Gründe, Jesus zu ver­trauen. Wenn er noch im grössten Trubel see­len­ruhig ein Nick­erchen hal­ten kann, weil sein Ver­trauen so gross ist … dann kann es doch nichts besseres geben, als ihn in den Stür­men des eige­nen Lebens an sein­er Seite zu wissen.

In diesem Sinne wün­sche ich allen Leserin­nen und Lesern ein gutes, geseg­netes neues Jahr. Egal, welche Stürme noch auf uns warten. Im Ver­trauen auf diesen Jesus Chris­tus sind sie zu überstehen.

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