Von Gottes Liebe ist in der Kirche sehr oft die Rede. Und doch bleiben ihre Dimensionen einerseits schwer greifbar, andererseits eine Überforderung für die meisten. Ich bin überzeugt, dass mit der Liebe letztlich der Glaube als Ganzes steht oder fällt. Und ich klammere mich daran fest, dass Jesu Botschaft vom grenzenlos liebenden himmlischen Vater die beste Nachricht überhaupt ist. Darin bestätigte mich diese Woche der kanadische Autor William Paul Young.
Ich habe mir die Verfilmung seines Buches ‘die Hütte — ein Wochenende mit Gott’ angeschaut. Dabei beeindruckte mich jene Szene sehr, in der die Hauptfigur Mack etwas über Gottes Liebe lernen soll. Er ist im Gespräch mit der personifizierten Weisheit. Sie testet ihn mit der Aufforderung zu entscheiden, welches seiner beiden Kinder in die Hölle und welches in den Himmel kommen soll. Mack lehnt ab, will diese Entscheidung auf keinen Fall treffen. Doch die Weisheit lässt nicht locker: “Entscheide dich!” Als Mack erklärt, diese Entscheidung nicht treffen zu können, weil er beide liebe, bekommt er zu hören: “Und du verlangst genau diese Entscheidung von Gott, wenn du andere verurteilst!” Mack schreit schliesslich, er werde diese Entscheidung auf keinen Fall treffen. Lieber gehe er selbst in die Hölle und wisse dafür seine beiden Kinder im Himmel. Daraufhin wird ihm erklärt: “Jetzt verstehst du das liebevolle Herz und Handeln Gottes!”
Mir hilft diese Szene ein wenig zu ahnen, wie Gott auf die Idee seiner Passion in Jesus Christus gekommen ist. Ich staune neu, wie grenzenlos weit er aus lauter Liebe zu uns Menschen geht. Und ich frage mich, wie ich dieser Liebe nacheifern bzw. in ihr bleiben kann (vgl. 1. Jh 4,16: “Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm”).