von Pfr. Stefan Zürcher, Distriktsvorsteher EMK Nordwest
Bibeltexte: Römer 12,1; Deuteronomium 12,12f; Psalm 146,7ff
„GASTBEITRAG: Was ist eigentlich Gottesdienst?“ weiterlesen
von Pfr. Stefan Zürcher, Distriktsvorsteher EMK Nordwest
Bibeltexte: Römer 12,1; Deuteronomium 12,12f; Psalm 146,7ff
„GASTBEITRAG: Was ist eigentlich Gottesdienst?“ weiterlesen
Bibeltext: Philipper 3,20
Wo sind Sie zu Hause? Ein Bündner, der seit Jahren in der Region Zürich wohnt, sagte mir einmal: “Ich wohne hier. Aber wirklich zu Hause bin ich in Chur.” Andere haben ganz offiziell zwei Wohnsitze. Man trifft sie zum Beispiel im Zentrum von Städten. Sie sagen: „Ich habe hier nur meinen zweiten Wohnsitz. Mein erster Wohnsitz, meine Heimat, ist auf dem Land oder in den Bergen. Während der Woche bin ich hier, aber am Wochenende zieht es mich nach Hause. Dort lebe ich so richtig auf.“
von Pfr. Christoph Schluep, Regenbogenkirche EMK Zürich 2
Bibeltext: Markus 13,33–37
Die Andacht heute ist aus dem 13. Kapitel des Markus-Evangeliums. Es ist die grosse Endzeitrede, die einerseits etwas verwirrend ist und Angst macht, andererseits aber auch eine gewisse Aktualität hat. Ohne zu recherchieren kann ich mir gut vorstellen, dass es nicht wenige Apokalyptiker in den Kirchen gibt, die in Corona den Anfang des Endes sehen. Ob das so ist, werden wir bald sehen. Unser Text ist das Ende des Kapitels, die Fortsetzung ist der Anfang der Passionsgeschichte
33 Gebt acht, bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann der Zeitpunkt da ist.
34 Es ist wie bei einem Menschen, der ausser Landes ging: Er verliess sein Haus, gab seinen Knechten Vollmacht, jedem seine Aufgabe, und dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
35 Seid also wachsam, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt: ob am Abend oder um Mitternacht oder beim Hahnenschrei oder am frühen Morgen,
36 damit er, wenn er auf einmal kommt, euch nicht schlafend finde.
37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
Bibeltext: 1.Mose 32,23–32
Video-Gottesdienst — Herzlichen Dank an Tina Zweimüller, Orgel und Luca Hunold, Technik, für ihre Unterstützung.
von Pfr. Christoph Schluep, Regenbogenkirche EMK Zürich 2
Bibeltext: Markus 12,13–27
13 Und die Leute von Jerusalem schicken einige von den Pharisäern und den Herodianern zu Jesus, um ihm eine Fangfrage zu stellen.
14 Und sie kommen und sagen zu ihm: Meister, wir wissen, dass du der Wahrheit verpflichtet bist und auf niemanden Rücksicht nimmst; denn du achtest nicht auf das Ansehen der Person, sondern lehrst den Weg Gottes, wie es richtig ist. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht? Sollen wir zahlen oder nicht zahlen?
15 Er aber kannte ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Was stellt ihr mich auf die Probe? Bringt mir einen Denar, damit ich ihn ansehe!
16 Und sie brachten ihm einen. Da sagt er zu ihnen: Wessen Bild und Inschrift ist das? Sie sagten zu ihm: Des Kaisers.
17 Da sagte Jesus zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie wunderten sich sehr über ihn.
Bibeltext: Römer 14,7–8
‘Dank’ Corona bekommen wir in diesen Wochen vorgeführt, wie sehr wir dazu neigen, die Bedürfnisse des Individuums zu Lasten der Gemeinschaft zu betonen. Darum fällt es uns alles andere als leicht, zu Gunsten der Gemeinschaft auf individuelle Freiheiten zu verzichten. Wir sind schon ziemlich selbstverliebt. Wie oft wird zum ausschlaggebenden Argument:„Hauptsache, es stimmt für mich!“, ganz unabhängig davon, was gerade zur Debatte steht! — Natürlich ist das nicht nur schlecht. Es gab Zeiten, in denen die Bedürfnisse der einzelnen Menschen zu wenig beachtet wurden und viele unter die Räder kamen. Aber zur Zeit schlägt das Pendel wohl eher auf die andere Seite aus. — Da klingt dann doch ziemlich fremt, was Paulus in Römer 14,7–8 schreibt: „Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“
von Pfr. Christoph Schluep, Regenbogenkirche EMK Zürich 2
Bibeltext: Markus 8,1–9
Bei der Geschichte von der Speisung der 4000 ist Vieles ganz aussergewöhnlich:
Zum einen steht nur zwei Kapitel vorher die Geschichte der Speisung der Fünftausend. Sie wird hier fast wörtlich wiedergegeben. Schlaue Theologen sprechen gerne von einer Doppelüberlieferung, dh. eine Geschichte wird zweimal separat überliefert, weil sie nicht ganz identisch sind. Niemand merkt es, nur wir, 2000 Jahre später, weil wir so gescheit sind. Aber das ist natürlich Unsinn: Markus wusste sehr wohl, dass er ein fast identisches Wunder kurz vorher erzählt hat. Das Aussergewöhnliche daran ist nun nicht mehr die Vermehrung des Brotes — jedeR LeserIn weiss, dass Jesus das kann. Aussergewöhnlich ist, dass die Jünger es offenbar nicht begriffen haben. Sie sind das zweite Mal ebenso sprachlos und ideenfrei wie das erste Mal. Das scheint mir der geistliche Clou dieser Geschichte zu sein.
Ein weitere Gesichtspunkt ist die Selbstverständlichkeit des Wunders: Jesus dankt nur, und dann ist viel mehr da, als benötigt wird. Wie es geschieht, wird nicht erzählt. Dass es jemandem aufgefallen wäre, auch nicht. Es passiert einfach so, als wäre es alltäglich.
Und schliesslich: Diese Geschichte erinnert mich auf eine fast schon schockierende Art an die Zeit, in der wir gerade leben: Aus nichts wird sehr, sehr viel, und wir wissen nicht, wie es geschieht. Nicht Brot, aber Tod.
Drei Gedankenanstösse zu drei Gesichtspunkten:
1. Wie oft müssen wir etwas erleben, bevor wir es glauben können bzw. es so tief in unsere Seele hineinsinkt, dass wir ein nächstes Mal darauf vertrauen können? Wie oft muss uns Gott helfen oder einen Weg zeigen, bis wir in der nächsten Sackgasse nicht wieder verzagt und hoffnungslos vor dem Berg stehen, sondern uns vertrauensvoll an Jesus wenden, weil wir glauben und erfahren haben und wissen, dass er hilft? Vielleicht wäre das heute Hilfe zur Hoffnung: Hat er dich je hängenlassen?
2. Jesus dankt, und aus fast nichts wird sehr viel. Nun, ich kann kein Brot vermehren, aber ich kann danken. Und sehen, was ich wirklich habe und nicht bloss vermissen, was mir fehlt. Das macht mein Leben reich. Es bleibt aber die Aufgabe des Verteilens: Jesus macht nicht Brot für sich, sondern für die anderen. Auch mein Brot gehört nicht nur mir. Was ich dankend als Gabe Gottes erkenne, ist immer auch eine Gabe Gottes an mich — durch mich — für andere.
3. Wer je gezweifelt hat, ob Brot sich überhaupt vermehren kann und ob diese Geschichte nicht einfach ein Ammenmärchen ist, merkt jetzt, wie wenig es wirklich braucht, damit plötzlich alles stillsteht, weil die unheilige Vermehrung nicht mehr zu stoppen ist. Oder hätte jemand von uns gedacht, dass wir noch ZeugInnen einer modernen Pest werden? Diese Geschichte gibt mir aber trotzdem Hoffnung: Wo viele viel brauchen und nichts mehr haben, da teilt Jesus aus. Wann und wie weiss ich auch nicht, aber ich weiss: „Da sagt Jesus zu den Jüngern: Das Volk tut mir leid.“ (Markus 8,2). Das bringt das Bild oben zum Ausdruck — etwas kitschig vielleicht, aber nicht minder wahr.
Bibeltext: 1.Petrus 1,3
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ – Ein Ungetüm von einem Satz am Anfang des 1. Petrusbriefes. Mich fasziniert daran immer wieder das Stichwort ‘lebendige Hoffnung’. — Wie steht es um unsere Hoffnung?
von Pfr. Christoph Schluep, Regenbogenkirche EMK Zürich 2
Bibeltext: Markus 7,1–15
Jesus sagt: “Nichts, was von aussen in den Menschen hineingeht, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen unrein macht.”
Bibeltext: Lukas 18,9–14
von Pfr. Robert Seitz; aus seinem Buch: ‘So weit der Himmel ist — Horizont-Erweiterungen’, S. 182
Es ging ein Mensch in die Kirche,
um seinem Gott nahe zu sein.
Er bezeichnete sich selber als einen Gläubigen.
In seinem Auftreten war er ein lebendiger Vorwurf
für die Ungläubigen um ihn herum.
Er stand da in der Kirche und
lobte seinen Gott mit erhobenen Armen.
Mit seinen Liedern erhob er ihn zum Sieger
über alle seine Feinde.
Er fühlte sich entrückt in die Gegenwart des Allmächtigen
und ohne dass er es wusste,
kreiste er wie ein Planet um sich selber.
Die Engel aber waren in Sorge und flüsterten einander zu:
“Wenn er doch nur etwas weniger das Wort ich gebrauchen würde!
Hat nicht unser Erlöser Christus im Gebet, das er uns lehrte,
dieses Wort kein einziges Mal gebraucht?”
Aber der Mensch betete weiter und sagte:
“Ich danke dir, Gott, dass ich näher bei dir bin.
Ich bin kein Einbrecher und homosexuell bin ich auch nicht.
Ich bin kein Sozialbezüger. sondern ich arbeite.
Ich faste zweimal die Woche mit etwas Obst und esse Knoblauch.
Ich bin darum gesünder geblieben als andere Leute.
Ich gebe von meinem Einkommen ungefähr den Zehnten
für gute Zwecke und ich nehme keine Kleinkredite auf.”
Und während er betete, hielten sich die Engel ihre Ohren zu
und sagten zueinander:
„Jetzt hat er schon wieder zehn Mal ich gesagt.“
Und Gabriel schlug vor:
“Dieses Gebet übertragen wir nicht an höchste Stelle.”
Und ein Armer stand da und hatte nur seine innere Armut.
Stationen aus seinem Leben tauchten auf in seinem Gedächtnis.
Und er brachte die Worte kaum hörbar über seine Lippen:
“Gott, deine Liebe ist meine letzte Rettung.
Sieh meine Armut und nimm mich an.“
Und die Engel waren sich einig:
“Das übertragen wir mit Freude live.”