2 Gedanken zu „Respekt“

  1. Wo begin­nt der Respekt, wo endet er? Ich bin erstaunt, wieviele Facetten das Wort ‘Respekt’ hat. Und doch ist der Begriff ein Ganzes. Respekt soll man nicht bloss nach oben zollen, allen­falls den Eben­bür­ti­gen, son­dern auch Men­schen, die in der Hier­ar­chie des jew­eili­gen Kul­turkreis­es auf ein­er tief­er­en Stufe ste­hen. Respekt kann Türen öffnen.
    Wer aber “respek­tvolles” Ver­hal­ten als Türöffn­er miss­braucht, erweist seinem Gegenüber keinen Respekt! Ich gehe soweit, dass ich ein solch­es Ver­hal­ten als Ver­ach­tung der Per­son anse­he, der man Respekt vorgaukelt.
    Ein wahrer Respekt hat zwei Seit­en. Eine innere Seite, d.h. man achtet im eige­nen Innern die andere Per­son. Die äussere Seite ist, der respek­tierten Per­son den Respekt, den man empfind­et, ihr gegenüber zu äussern. In aller Regel dürfte dies durch Worte geschehen.

    Manche Hand­lun­gen erscheinen als respek­tvoll. Ein­er Per­son in den Man­tel helfen, ihr die Türe zu öff­nen bzw. offen zu hal­ten, ihr den Vor­tritt zu lassen, etc. Welch­es Ver­hält­nis auch immer man zu Per­so­n­en hat oder zu Men­schen, deren Ausse­hen ihre fremde Herkun­ft erken­nen lässt, gewährleis­tet das Ein­hal­ten von Höflichkeit­sregeln im öffentlichen Raum den friedlichen Umgang untere­inan­der. Der höfliche Umgang ist auch Per­so­n­en geschuldet, zu der man ein schlecht­es Ver­hält­nis hat. So ist man auch ohne Begleitschutz oder das Mit­führen ein­er schar­fen Waffe im Prinzip im öffentlichen Raum meis­tens sicher. 

    Danke viel­mals, Daniel, Pia für das wun­der­schöne Ein­gangs- und Schlussspiel sowie die eben­so schö­nen Zwis­chen­spiele. Sie haben den Gottes­di­enst bereichert!

  2. Liebe Pia, Luca und Daniel,
    Her­zlichen Dank für den wun­der­schö­nen Gottesdienst!!!
    Kür­zlich habe ich ja erzählt wie mein­er Nach­barin im Tram die Maske vom Gesicht geris­sen wurde. Es ist ein No go, das ist richtig, aber meine Wut war so gross, dass, ich wenn ich dabei gewe­sen wäre, den Typen so richtig drangenom­men hätte. Nach dein­er Predigt, Daniel, ist mir vor allem ein Satz hän­gen geblieben, den ich mir merken möchte und nach dem ich zukün­ftig han­deln möchte. Nicht nur einen Blick auf die Per­son wer­fen und sie verurteilen, son­dern ruhig einen zweit­en, drit­ten oder vierten Blick wagen! Vor Jahren sass ich ein­mal im Tram und es sass eine junge Mut­ter mit drei schreien­den, quen­gel­nden Kindern eben­falls im Tram. Die Leute um sie herum haben gemotzt und gesagt, diese Frau hätte ihre Kinder nicht im Griff, das wäre ja keine Erziehung. Die Mut­ter war sichtlich verzweifelt.Da ist eine Frau neben mir aufge­s­tanden und zu der Mut­ter gegan­gen und hat sie gefragt, wie es ihr gehe und ob sie etwas helfen kann. Die Mut­ter sagte, das sei das erste Mal, dass sie jemand frage, wie es ihr gehe. Das hat mich so beein­druckt, das werde ich nie mehr vergessen und es ist mir bei dein­er Predigt wieder in den Sinn gekom­men. Han­deln statt Schimpfen ist immer bess­er! Danke für deine Predigt!
    Liebe Grüsse,
    Silvia

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