Furcht ist nicht in der Liebe

1. Johannes 4,16b-21

Predigt am 26.05.2024 in der EMK Adliswil

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Liebe Gemeinde,

an der Liebe Gottes kommt man in der Kirche nicht vor­bei. Manch­mal kön­nte es einem fast zu viel wer­den! — Heute ja schon wieder ganz am Anfang: „Die Liebe Gottes sei mit euch allen!“ Immer­hin in der Form eines Zus­pruchs, ein­er Zusage. Und nicht als Forderung: „Liebt einan­der!“„Liebt mehr oder liebt bess­er!“ – Die Forderung kön­nte näm­lich schmer­zliche Erin­nerun­gen weck­en: An Momente, in denen wir anderen Liebe schuldig geblieben sind. Und an Momente, in denen andere Liebe uns gegenüber ver­mis­sen liessen und uns so ver­let­zten.
Tja, die Liebe. Das ganze Jahr 2024 ste­ht unter dem Mot­to: «Alles, was ihr tut, geschehe aus Liebe!» (Jahres­lo­sung aus 1.Kor 16,14). Was für ein hoher Anspruch! Und wie traumhaft, wenn es gelin­gen kön­nte! Aber, ist das realistisch?

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Anders als geplant

Apos­telgeschichte 2,1–18

Predigt am 19.05.2024 (Pfin­g­sten) in der EMK Adliswil

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Liebe Gemeinde,

Anders, als geplant! – Die Geschichte von Jesus ver­lief nie so, wie sie Men­schen geplant hät­ten: Der Ret­ter als armes Kind in ein­er Krippe statt als König im Tri­umphzug. Der erwartete Mes­sias kein Kriegsheld, son­dern ein Wan­der­predi­ger. Über­win­dung von Schuld und Not durch Lei­den…. Es war und lief alles anders, als es die Hüter von Tra­di­tion und Glaube erwartet, geplant hat­ten. Und so ging es weit­er: Der Tod nur als Durch­gangssta­tion. Die Aufer­ste­hung. Und dann Pfin­g­sten. Auch dieser Tag war ganz anders als geplant …

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Rede, Herr, dein Knecht hört

1. Samuel 3,1–11a

Predigt am 12.05.2024 in der EMK Adliswil

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„In jen­er Zeit kam es nur noch sel­ten vor, dass der Herr zu einem Men­schen sprach und ihm etwas offen­barte.“ So stellt das 1. Samuel­buch fest: Gott zog sich zurück. Er schwieg. Und vie­len fiel das nicht ein­mal auf. Sie wussten nichts mehr davon, wie wichtig Gottes Reden für das Gelin­gen ihres Lebens gewe­sen wäre.

Und heute? Wir hören viele Stim­men. Auch viele laute und gewaltige Stim­men. Und Gottes Stimme? Er scheint oft zu schweigen. Oder seine Stimme wird übertönt, weil er leise redet. Dabei wäre es doch so wichtig, dass Gott gehört wird! Auf ihn selb­st, nicht auf sein Boden­per­son­al. Müsste er uns nicht den Weg weisen kön­nen zu einem besseren Mit- und Füreinan­der? Hätte er nicht sehr viel zu sagen zu Krisen und Kon­flik­ten, zu Katas­tro­phen und zum Siegeszug des Ego­is­mus? Doch Gottes Stimme ist kaum zu hören. Auch in Kirchen und Gemein­den ist es sel­tener, als wir uns wün­schen. – So kommt es, dass unter Chris­ten immer wieder ‚‘hören­des Gebet‘ gefordert, propagiert und gefördert wird. Es sei wichtig, mehr, inten­siv­er, engagiert­er auf Gott zu hören.

Das sehe ich auch so. Auf Gott hören ist wichtig und kommt oft zu kurz. Den­noch habe ich auch meine Fra­gen, wenn ‚hören­des Gebet‘ oder ein bes­timmtes Vorge­hen beim ‚hören­den Gebet‘ zur Meth­ode erhoben wird. Es klingt mir zu ein­fach, zu sehr nach Rezept. Schliesslich kann nie­mand mit Zuhören Gott zum Reden zwin­gen. Und wenn er schweigt, sagt auch das etwas.

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