Psalm 139 gehört zu meinen liebsten Bibeltexten. Gestern habe ich dazu eine Übertragung aus der Feder von Pfr. Robert Seitz gepostet. Heute nun, sozusagen als Zugabe, eine Bildmeditation zu einem Lied des Oslo Gospel Choir, die ich schon vor etlichen Jahren einmal zusammengestellt habe:
Gott, mein Schöpfer, Du weißt, wer ich bin. Du siehst in mein Innerstes. Was mir selber verborgen ist, ist bei Dir kein Geheimnis. Vor Dir muss ich keinen falschen Schein erwecken. Ich darf sein wie ein offenes Buch. Neben den schönen Kapiteln meines Lebens muss ich die Unschönen nicht verbergen
Im Auto meines Onkels hing, eingefasst in einen ledernen Rahmen, vorne gleich neben dem Steuerrad ein Bild seiner Frau. Auf dem Rahmen konnte man lesen: „Denk an mich – fahre vorsichtig!“ Ich weiss nicht, ob das nötig war, damit er einen anständigen und sicheren Fahrstil pflegte. Vermutlich hätte er das ohnehin getan. Aber die Erinnerung, dass sie auf ihn wartete und das Versprechen, das er ihr wohl gegeben hatte, waren ihm eine zusätzliche Motivation. Er wollte das gute Leben miteinander nicht aufs Spiel setzen. Mir kleinem Jungen, der in den Ferien manchmal mit ihm im Auto unterwegs war, hat sich dieses Bild fest eingeprägt.
Frommen Menschen sagt man manchmal nach, sie hätten wenig Humor, vermutlich nicht ganz zu Unrecht. Vielleicht ist es sogar ein Stück weit nachvollziehbar. Schliesslich: Wenn eine so gewichtige Sache wie das Heil bzw. das (ewige) Leben auf dem Spiel steht, ist das ja doch eine ausgesprochen ernst Sache. Andererseits gehört Lachen zu einem erfüllten Leben unbedingt dazu. Das Leben soll und darf Spass machen, ist manchmal auch wirklich lustig und komisch.
Ich lade ein, bei Fotos, Bibeltexten und von Vivaldi inspirierter Musik von Christof Fankhauser knapp zehn Minuten zur Ruhe zu kommen und ein wenig aufzutanken.
Wir hätten allen Grund, zufrieden und glücklich zu sein. Man kann kaum irgendwo auf der Welt besser leben. Dennoch gehören Schweizerinnen und Schweizer nicht zu den glücklichsten Menschen weltweit. Wir haben uns angewöhnt, auf Mängel und Defizite zu schauen, auf das, was nicht ganz perfekt ist. So nähren wir Unzufriedenheit und sind bisweilen gefährdet, im Selbstmitleid zu versinken. Wir machen die Faust im Sack und ärgern uns über Behörden, Politiker, Nachbarn …
Auf den ersten Blick scheinen in der Bibel alle Kranken gesund und alle Gebete erhört zu werden. Wie geht man damit um, wenn man selbst krank ist und bleibt oder wenn trotz starkem Ringen im Gebet persönliche Herzensanliegen unerfüllt bleiben?„Warten auf Erhörung“ weiterlesen