GASTBEITRAG: Palmsonntag — zu einem Bild von Willy Fries

Copy­right: Stiftung Willy Fries Wattwil

von Max Huber, EMK-Pfar­rer im Ruhestand

Bibel­text: Matthäus 21,1–11 par

Zur Pas­sion von Willy Fries

Kurz vor dem zweit­en Weltkrieg macht der Schweiz­er Maler Willy Fries (1907 bis 1980) bei einem Stu­di­en­aufen­thalt in Berlin die schmer­zliche Erfahrung: Pas­sion ist nicht Ver­gan­gen­heit, sie find­et heute statt. Die unüberse­hbare Schar von Zuschauern ist Fries unter die Haut gegan­gen. Er ist fast verzweifelt an ihnen.

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Weltumspannendes Gebet

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Bibel­text: Matthäus 6,9–13

Ja, ich weiss: Über vor­for­mulierte Gebete kann man stre­it­en. Viele mögen es, sich die Worte ander­er lei­hen, ja sich in sie hinein­le­gen zu kön­nen. Das hil­ft, wenn eigene For­mulierun­gen nicht zu find­en sind, vielle­icht sog­ar, weil es einem im Moment schlicht die Sprache ver­schla­gen hat. Andere bemän­geln die fehlende Spon­taneität beim Beten fes­ter For­mulierun­gen. Sie empfind­en es als unecht, im Gebet anderen nachzu­plap­pern. Ausser­dem ken­nen alle die Schwierigkeit­en, beim Rez­i­tieren auswendig gel­ern­ter Gebete mit den Gedanken ganz bei der Sache zu bleiben. Ganz beson­ders treten diese beim Unser­vater auf, dem zweifel­los am häu­fig­sten gesproch­enen christlichen Gebet.

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GASTBEITRAG: Das Kleine hat grosses Potenzial

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von Pfr. Christoph Schluep, Regen­bo­genkirche EMK Zürich 2

Bibel­text: Markus-Evan­geli­um, Kapitel 4

Die heutige Med­i­ta­tion nimmt das 4. Kapi­tel in den Blick: Es ist eine Zusam­men­stel­lung von Gle­ich­nis­sen, von denen wir das let­zte genauer anschauen: 

30 Jesus sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes abbilden? In welchem Gle­ich­nis sollen wir es darstellen? 31 Es ist wie ein Sen­fko­rn, das kle­in­ste unter allen Samenkörn­ern auf Erden, das in die Erde gesät wird. 32 Ist es gesät, geht es auf und wird gröss­er als alle anderen Gewächse und treibt so grosse Zweige, dass in seinem Schat­ten die Vögel des Him­mels nis­ten kön­nen. 33 Und in vie­len solchen Gle­ich­nis­sen sagte er ihnen das Wort, so wie sie es zu hören ver­mocht­en. 34 Anders als im Gle­ich­nis redete er nicht zu ihnen; war er aber mit seinen Jüngern allein, löste er ihnen alles auf

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GASTBEITRAG: Das Gute tun

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von Pfr. Christoph Schluep, Regen­bo­genkirche EMK Zürich 2

Bibel­text: Markus-Evan­geli­um, Kapitel 3

Jesus besucht eine Syn­a­goge, in der auch ein Mann mit ein­er Läh­mung sitzt. Alle wis­sen, dass er ihn heilen kann — wird er es auch tun, obwohl doch Sab-bat ist? 

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GASTBEITRAG: Gott ist jetzt nahe

von Pfr. Christoph Schluep, Regen­bo­genkirche EMK Zürich 2

Bibel­text: Markus-Evan­geli­um, Kapi­tel 1

Das Marku­se­van­geli­um ist in ein­er Zeit der Krise ent­standen: Zum einen ster­ben immer mehr der Jünger und Apos­tel der ersten Gen­er­a­tion, so dass ihre Tra­di­tion, ihre Gedanken und ihre Lehre ver­loren zu gehen dro­hen. An-der­er­seits bedro­ht ein Krieg in Israel den Ursprung des Chris­ten­tums, und schliesslich braucht die näch­ste Gen­er­a­tion ver­lässliche Auskun­ft über Je-sus: Wer er war, was er tat, was er sagte, und vor allem: Wer er für uns heute ist. So hat sich Markus zu Beginn der 60er Jahre an die Arbeit gemacht und Geschicht­en, Texte und Tra­di­tio­nen gesam­melt, um sie zusam­men­zustellen und the­ol­o­gisch zu deuten. Ende 60er oder Anfang 70er ist das Werk voll-endet — mit Aus­nahme des Schlusses: Die Aufer­ste­hungs­geschichte fehlt im Orig­i­nal. Weshalb das so ist, bleibt unklar, und es gibt viele The­o­rien dazu. Die beste scheint mir noch immer zu sein, dass Markus den Schluss nicht mehr schreiben kon­nte, weil er ver­starb. Alle anderen The­o­rien müssen er-klären kön­nen, weshalb der Autor aus­gerech­net das, worauf die ganze Ge-schichte hin­aus­läuft, näm­lich die Aufer­weck­en, weglassen sollte.

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Was ist wahr?

Bibel­texte: 2. Mose 20,16; Johannes 14,6

Mit diesem Plakat warb das Stapfer­haus Lenzburg für seine Ausstel­lung rund um die Wahrheit 2018/2019. Ich habe sie mir damals mit Fre­un­den gründlich ange­se­hen und bin jet­zt ganz dankbar dafür. Die Erin­nerung an aller­lei Aha-Erleb­nisse damals hil­ft mir, mich heute in der News-Flut zu ori­en­tieren. In der Aufre­gung rund um Coro­na ist es ja noch schwieriger ist als son­st her­auszufind­en, was stimmt und was nicht?

Was ist wahr? Wie kann man Fake-News von echt­en Infor­ma­tio­nen unter-scheiden?

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Sorge tragen zur Stimmung im Land

Bibel­text: Markus 12,28–34

Der Bibelle­se­plan, dem ich mehr oder weniger täglich folge, schlug gestern diesen Abschnitt vor: Das aller­wichtig­ste, das höch­ste Gebot, beste­he in der Liebe zu Gott und zu den Mit­men­schen. Ich geste­he, im ersten Moment wusste ich nicht so recht, was ich in Zeit­en von Coro­na damit anfan­gen sollte. Es ist so all­ge­mein, dass man damit in der konkreten Sit­u­a­tion kaum zu hil­fre­ichen Schrit­ten kommt. Ausser­dem erwartet man von einem Pfar-rer ja zwar schon, dass er von der Liebe redet. Doch wenn er es dann tut, löst das weniger Inter­esse, son­dern eher ein gelang­weiltes Gäh­nen aus.

Was kön­nte denn christliche Näch­sten­liebe im Moment konkret bedeuten?

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Sorgt euch nicht! Seht die Lilien an …!

Bibel­stellen: Matthäus 6,25–34; Philip­per 4,6; 1. Petrus 5,7

“Sorgt euch nicht!” — Ist das die richtige Botschaft? Als die Bundesratsmit­glieder gestern innert kurzem erneut zu viert vor die Medi­en trat­en, mach­ten sie ja schon sehr besorgte Mienen. Genau­so beschwören über­all in Europa und darüber hin­aus Poli­tik­er die Men­schen: “Die Lage ist ernst!” Ausser­dem zeigen die immer wieder leer geräumten Regale in den Lebens­mittelgeschäften, dass sich viele Leute tat­säch­lich Sor­gen machen. An­dererseits sieht man beim tollen Früh­lingswet­ter auch heute noch viele Leute sich recht sor­g­los draussen miteinan­der tum­meln. Was ist denn angemessen?

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