Bibelstellen: Psalm 24,7–10; Johannes 10,7–15; Matthäus 11,28–30
Predigt vom 02.02.2020 in der EMK Adliswil
Bibelstellen: Psalm 24,7–10; Johannes 10,7–15; Matthäus 11,28–30
Predigt vom 02.02.2020 in der EMK Adliswil
zu Nehemia 8,10
Der Schriftgelehrte Esra spricht den versammelten Israeliten zu: “Die Freude am Herrn ist eure Stärke!” Dieser Zuspruch geht mir schon einige Tage nicht aus dem Kopf.
Ich wünschte mir, dass die Freude am Herrn die Stärke bzw. die herausstechende Eigenschaft meines Gottesglaubens wäre. Oft ist sie es aber nicht. Anderes drängt sich in den Vordergrund: Tradition, Pflichtbewusstsein, Gewohnheit, Moral, Lehre, sozialer und missionarischer Auftrag … Die Freude aber wird zugedeckt und der Glaube fühlt sich so schnell anstrengend an.
Mit dem Doppelgleichnis vom Schatz im Acker und von der Perle veranschaulicht Jesus, welchen Wert das Himmelreich (man kann auch vom Reich Gottes oder vom Glauben reden) für einen Menschen haben kann. Er ordnet ihm dann alles andere unter. Aber das tut er nicht aus Pflichtgefühl, nicht aus Tradition, nicht aus Gründen der Logik, sondern aus Begeisterung. „Perlen aus der Bibel“ weiterlesen
Die Speisung der 5000 veranschauliche das Wunder der Gemeinde. Diese Überzeugung vertreten die beiden deutschen Pfarrer und Theologen Klaus Douglass und Fabian Vogt in ihrem Buch ‘Expedition zum Anfang’. Dieses Wunder lasse sich so umschreiben: Christen nehmen um sich herum (körperlich, seelisch oder geistlich) hungrige Menschen wahr. Sie lassen sich von dieser Not betreffen und sichten die Ressourcen, mit denen sie helfen könnten. Diese stellen sie vertrauensvoll Gott zur Verfügung und lassen sich von ihm beauftragen: “Gebt ihr ihnen zu essen!” Und dann fangen sie an zu verteilen und staunen, wie viele Menschen trotz äusserst begrenzter Ressourcen satt werden. „Gemeinde: Herausforderung? Überforderung? Geheimnis? Wunder!“ weiterlesen
Die neueste Ausgabe der antenne (Medienmagazin aus dem Haus ERF Medien) bringt mich auf das Stichwort Querdenker. Das sind Leute, deren Denken nicht einfach ausgetretenen Pfaden folgt, die unerwartete thematische Verknüpfungen wahrnehmen und neue Ideen kreieren können. Sie ecken zwar häufig an mit ihren Gedanken. Aber sie sind oft besser als andere in der Lage, notwendige Veränderungen anzustossen.
Paulus sah sich in Korinth immer wieder mit heftiger Kritik konfrontiert. Viele fanden, dass sein Auftreten zu bescheiden sei. Von einem Bevollmächtigten Christi erwarteten sie einen starken Auftritt, beeindruckende Autorität und eine blendende Rhetorik. Paulus schrieb zwar wortgewaltige Briefe. Doch in der direkten Begegnung scheint er schwach gewirkt zu haben. Das weckte in Korinth ernste Zweifel an seiner Berufung und Begabung als Apostel. „Stehaufmännchen“ weiterlesen
Lieber Thomas,
für viele bist Du nur ‘der Zweifler’. Sie belächeln dich, weil es Dir nicht gereicht hat, von anderen zu hören, dass Jesus auferstanden ist. Ich finde, damit wird man Dir nicht gerecht. Und ich begreife gut: Du wolltest es selbst sehen, wolltest Beweise.
Mich beeindruckt, dass Du zu Deinen Zweifeln gestanden bist. Sie sind in meinen Augen keine Schwäche, sondern Ausdruck von Gründlichkeit und ein Zeichen für die Hartnäckigkeit Deiner Suche nach der Wahrheit. „Brief an einen Zweifler“ weiterlesen
Zu Matthäus 6,33, Matthäus 10,39, Matthäus 16,24
In seiner Formulierung des Liebesgebots spricht Jesus vom Gleichgewicht zwischen der Liebe zu den Mitmenschen und der Liebe zu sich selbst (vgl. Mk 12,31). Ich soll mich selbst nicht lieber haben als die Menschen um mich herum. Schon das fordert mich oft ganz schön heraus. Wenn dann Jesus aber sogar von Selbstverleugnung redet oder davon, dass ich mich selber vergessen und nur an die Förderung des Reiches Gottes denken soll, fühle ich mich schlicht überfordert. Die Angst, ich selbst könnte dabei zu kurz kommen, greift nach meinem Herz.
Mein Glaube ist offensichtlich nicht so stark. In der Geschichte von der Heilung eines epileptischen Knaben steht nämlich der Satz: “Wer glaubt, kann alles!” (Mk 9,23). Und ein anderes Mal hat Jesus gesagt, dass ein Glaube von der Grösse eines Senfkorns ausreiche, um einen Berg zu versetzen (vgl. Mt 17,20). Ich aber habe erstens noch nie einen Berg versetzt und bin zweitens weit davon entfernt, meinem Glauben alles zuzutrauen. Mein Glaube ist oft schwach und immer wieder mit Zweifeln vermischt. — Ist das ein Problem? Oder spielt die Stärke meines Glaubens — wenn sie denn messbar wäre — vielleicht gar keine Rolle? „Starker Glaube oder Glaube an einen starken Gott?“ weiterlesen
zu Matthäus 6,25–34, 1. Könige 17,10–16
Sehr viele Leute leiden mehr oder weniger unter Stress. Dafür gibt es viele Ursachen: Termindruck, Lärm, Konflikte am Arbeitsplatz oder in der Familie, Hektik, hohe Erwartungen .… Manche dieser Dinge lassen sich minimieren, aber nicht alle. Es gibt Stressfaktoren, die sind einfach da. Und die Frage ist dann: Wie kann ich damit umgehen, ohne mich davon stressen zu lassen? „Mit Stress umgehen“ weiterlesen