Predigt am Pfingstsonntag, 05.06.2022 in der EMK Adliswil
Liebe Gemeinde,
„bist Du eigentlich nicht mehr ganz bei Trost?“ – Es war kein gutes Zeichen, wenn meine Mutter mich das zu fragen müssen glaubte. Dann hatte ich etwas Unerlaubtes, Gefährliches oder Verrücktes vor … oder womöglich schon getan. Laut Duden bedeutet ‚nicht bei Trost sein: Verwirrt sein oder verrückt sein. Ich brauche die Redewendung kaum, würde direkter fragen: ‚Spinnsch eigentlich?‘ oder: ‚Het’s dir is Hirni gschneit?‘Als Redensarten geläufiger sind mir z.B.: Einen Sprung in der Schüssel haben; nicht ganz dicht sein; nicht alle Tassen im Schrank haben …. — Umgekehrt bedeutete ‚bei Trost sein‘: Klar sehen; bei klarem Verstand sein; rational denken können. Seit Jesus am Kreuz gestorben war, waren seine Jüngerinnen und Jünger nicht mehr bei Trost. Die Ostererscheinungen hatten zwar die Trauer überwunden, hatten sie trösten können. Aber sie blieben vorläufig verwirrt. Wie sollten sie sich in der neuen Situation orientieren? Sie blieben unsicher, wussten nicht recht, was und vor allem wie sie es tun sollten.
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