Vom Herrschen und vom Dienen

Markus 10,35–45

Gehal­ten am 17.03.2024 in der EMK Adliswil

Copy­right: Bilder­saal EMK

Liebe Gemeinde,

ganz am Anfang haben wir gehört: „Seid beschei­den und achtet den Bruder/die Schwest­er mehr als euch selb­st“. Wir haben gesun­gen: „Dient freudig dem Her­rn!“ Was wir aber in unser­er Zeit sehen, hören und lesen, ist etwas ganz anderes: Gedi­ent wird, wenn über­haupt, dem Prof­it, der Macht, dem eige­nen Vorteil. Beschei­den­heit ist nicht in. Man präsen­tiert sich: Gross, stark, schön, cool. Man will gross her­auskom­men. Reich wer­den, auch auf Kosten ander­er. Macht und Ein­fluss haben und ausüben. Wer die Hebel der Macht erre­icht, lässt sie nicht mehr los und nutzt sie für eigene Ziele. Koste es, was es wolle. – Kein Wun­der, dass von Gefährdung der Demokratie die Rede ist. Pop­ulis­ten geben sich zwar demokratisch, ver­fol­gen aber ihre Ziele … und nicht die des Volkes, in dessen Namen sie ange­blich reden. Die Ten­denz zu autokratis­chen Regierungs­for­men wird immer stärk­er. Mil­itär- und Polizeibud­gets wer­den rund um den Globus mas­siv aufge­stockt, ange­blich im Namen der Sicher­heit, oft aber, um die Mächti­gen zu stützen. Das Recht des Stärk­eren scheint kaum mehr hin­ter­fragt zu sein. Es gilt mil­itärisch, poli­tisch, wirtschaftlich: Wer die Macht hat, dik­tiert und gewin­nt. – Das macht mir Sor­gen. In was für ein­er Welt leben wir denn?

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Dienen

Markus 10,35–45

Predigt am 26.03.2023 in der EMK Adliswil

aus dem ‘Bilder­saal’ der EMK

Liebe Gemeinde,

vom Herrschen und vom Dienen – so oder ähn­lich lautet der Titel des heuti­gen Predigt­textes in der Bibel. Das zeigt eine entschei­dende Fragestel­lung für Jesu Jün­gerIn­nen an: Will ich mich, meine Überzeu­gun­gen, meinen Glauben, meine The­olo­gie durch­set­zen? Suche ich Macht und Ein­fluss? Oder bin ich bere­it zu dienen, d.h. das Eigene zurück­zustellen (vgl. Mk 8,34) und mich ganz in den Dienst ein­er Sache zu stellen, die gröss­er ist als ich?

Die meis­ten Men­schen möcht­en den Lauf der Dinge bee­in­flussen: Wir sagen gerne, wo es lang gehen soll. So ist es in Poli­tik und Wirtschaft, wo ‚Alphatiere‘ gegeneinan­der um die Macht kämpfen. Es ist so im Beruf. Und es gilt im Pri­vat­en. Noch im Gewöhn­lich­sten, tagtäglich, sog­ar beim Anste­hen an der Kasse: Men­schen wollen Ein­fluss haben, sich durch­set­zen, Macht ausüben. Auch in Kirche und Gemeinde funkt das immer wieder dazwis­chen und erschw­ert das Miteinan­der. Dabei sagte Jesus: „Ihr wisst: Die Herrsch­er der Völk­er unter­drück­en die Men­schen, über die sie herrschen. Und die Machthaber miss­brauchen ihre Macht. Aber bei euch darf das nicht so sein: Son­dern wer von euch gross sein will, soll den anderen dienen.“

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