Wir sind unterwegs, sind Auf dem Weg: Ob tatsächlich auf einer Wanderung oder nicht, ob im Alltag in Beruf, Familie, Freundeskreis und Freizeit. Wir sind auf dem Weg. Auch im Glauben sind wir unterwegs. Wir gehen weiter, können nicht bleiben, wo wir sind, dürfen und müssen uns weiterentwickeln. Auf diesem Weg sind wir zugleich eingeladen und herausgefordert, unterwegs zu Hause zu sein. So habe ich es heute vor einer Woche formuliert.
Unterwegs zu Hause sein kann ich in Beziehungen, mit anderen Menschen und mit Gott. Ich bin auf dem Weg nicht allein, sondern lebe in Beziehung. In der Kommunikation, indem ich gehört, gesehen und angesprochen werde, finde ich Geborgenheit. So kann ich unterwegs zu Hause sein.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ Die Jahreslosung 2024 konzentriert Entscheidendes in ganz wenigen Worten. Es kommt darauf an, dass die Liebe wirksam wird. Paulus hat in 1.Kor 13, dem berühmten Hohelied der Liebe, ausführlicher so formuliert: „Stellt euch vor: Ich kann die Sprachen der Menschen sprechen und sogar die Sprachen der Engel. Wenn ich keine Liebe habe, bin ich wie ein dröhnender Gong oder ein schepperndes Becken. Oder stellt euch vor: Ich kann reden wie ein Prophet, kenne alle Geheimnisse und habe jede Erkenntnis. Oder sogar: Ich besitze den stärksten Glauben –sodass ich Berge versetzen kann. Wenn ich keine Liebe habe, bin ich nichts. Stellt euch vor: Ich verteile meinen gesamten Besitz. Oder ich bin sogar bereit, mich bei lebendigem Leib verbrennen zu lassen. Wenn ich keine Liebe habe, nützt mir das gar nichts.“ Und dann am Schluss dieses Kapitels: „Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung, Liebe –diese drei. Doch am grössten von ihnen ist die Liebe.“
Die Liebe ist die Hauptsache beim Leben und Glauben. Dem würde niemand widersprechen, der oder die sich an Christus orientiert. Und doch ist es kompliziert: Weil schöne Worte über die Liebe nur das eine sind, diese Liebe im Leben konkret werden zu lassen aber etwas ganz anderes. Weil Liebe oft mit Verliebtsein verwechselt wird. Weil nicht Gefühle, sondern ein entschiedenes Ja zum Mitmenschen gemeint ist. Weil Liebe so etwas Grosses ist, dass gut gemeinte fromme Worte der Realität kaum standhalten. Weil es zu einfach klingen will zu sagen: ‚Hauptsache, du hast Jesus lieb. Sonst braucht es nichts!‘ (vgl. Themenformulierung).