Neue Chancen

Lukas 24,1–12

Predigt am 09.04.2023 (Ostern) in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

beim Lesen in den Oster­bericht­en der Evan­gelien bin ich dies­mal bei Lk hän­gen geblieben. Wie die anderen auch erzählt er von den Frauen, die am frühen Oster­mor­gen zum Grab Jesu gin­gen. Dort find­en sie aber nicht den Leich­nam Jesu, den sie sal­ben woll­ten. Dafür tre­f­fen sie auf Engel. Lk erzählt von zwei Engeln, welche die Frauen mit vor­wurfsvollem Unter­ton anre­den: “Was macht Ihr denn hier? Warum sucht Ihr den Leben­den bei den Toten?” – Sie klin­gen wie ein gen­ervter Lehrer, der seinen Schülern schon zum 27.Mal zu erk­lären ver­sucht, was sie längst wis­sen soll­ten: „Ihr müsstet es doch längst wis­sen! Jesus hat es Euch doch so oft erk­lärt und voraus­ge­sagt. Warum sucht Ihr ihn jet­zt doch bei den Toten?“

Lukas 24,1–12

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Freue dich, Welt!

Philip­per 4,4–7

Predigt am 18.12.2022 in der EMK Adliswil

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Liebe Gemeinde,

„Freue dich, Welt!“ – Wie meis­tens, vielle­icht in diesem Jahr sog­ar noch stärk­er, ste­ht diese Ein­ladung, ja Auf­forderung ziem­lich quer in der Land­schaft. Zugegeben: Der Advent wäre eigentlich die Zeit der Vor­freude auf Wei­h­nacht­en. Die Zeit zuver­sichtlich­er Hoff­nung. Die Zeit fröh­lich­er Ein­stim­mung auf das Fest. Doch wed­er Vor­freude noch Zuver­sicht sind prä­gende Fak­toren der aktuellen Stim­mung. Im Gegen­teil: Die bedrän­gende Nachricht­en­lage mit Krisen, Kon­flik­ten und Kriegen weltweit belastet. Die Sorge um den offen­sichtlich­er wer­den­den Kli­mawan­del bremst. Die Ner­vosität im Blick auf mögliche Eng­pässe in der Energiev­er­sorgung und wirtschaftlichen Abschwung irri­tiert! – „Freue dich, Welt?“ – Ja, wie denn? Warum denn? Worauf denn?

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Die Wüste wird blühen .…. wirklich?

Jesa­ja 35,1–10

Predigt am 04.12.2022 in der EMK Adliswil

Gott ist im Kom­men. Das ist das The­ma des Advents. Die Zukun­ft rückt in den Fokus. Zu lesen sind am Anfang des Kirchen­jahres viele bib­lis­che Hoff­nung­s­texte. Tolle Visio­nen. Ein­ladun­gen zum Träu­men von ein­er neuen, besseren Welt. Solche Bibel­texte provozieren freilich auch Wider­spruch. Wenn und Aber erwachen: Aber das klingt zu schön um wahr zu sein! Wenn die Men­schen sich nicht von innen her­aus verän­dern, bleibt alles unre­al­is­tisch. – Sind bib­lis­che Zukun­ft­s­texte eine tragfähige Grund­lage für Hoff­nung? Oder sind es nur Floskeln und fromme Wün­sche? Real­itäts­fremd, ent­standen als let­zter schwach­er Trost in eigentlich schon auswe­glos­er Sit­u­a­tion? So wie in Fil­men immer dann, wenn es nichts mehr zu sagen gibt, ein­er zu trösten ver­sucht mit: „Alles wird gut!“ Und man hört, dass er selb­st gar nicht zu glauben wagt, was er sagt. – Wie ist das mit bib­lis­chen Tex­ten der Hoff­nung? Nehmen wir z.B. Jesa­ja 35

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Wie die Träumenden

Psalm 126

Predigt am 20.11.2022 in der EMK Adliswil

im Novem­ber liegt der Gedanke an Vergänglichkeit und Tod näher als in anderen Monat­en: Die meis­ten Bäume haben ihre Blät­ter abge­wor­fen. Wo sie noch an den Ästen hangen, ist die Leuchtkraft der herb­stlichen Far­ben vor­bei. Die Tage sind kurz gewor­den. Und oft bleibt es selb­st mit­ten am Tag grau, neblig, düster. – Zwar lässt sich irgend­wie auch ein Neuan­fang schon ahnen. So mild, wie es bish­er war, wächst das Gras noch immer etwas nach. Manche Knospen haben sich schon entwick­elt. Und da oder dort blüht schon eine vor­witzige Früh­lings­blume … um die man sich aber Sor­gen machen muss. Noch ist der Neuan­fang bedro­ht. Schliesslich: Die Kälte wird schon noch kommen.

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Trauer verwandeln

Bibel­text: Johannes 16,20

In den Abschied­sre­den nach Johannes ver­sucht Jesus seine Jün­gerin­nen und Jünger vorzu­bere­it­en: Auf das Unvorstell­bare, das in seinem Weg in den Tod geschehen wird. Auf Angst. Auf Trauer. Auf Verzwei­flung. Es sind Reden voller Warn­hin­weise. So zum Beispiel jen­er in Johannes 16,20: „Amen, ich ver­sichere euch: Ihr werdet jam­mern und weinen, und die Welt wird sich freuen. Ihr werdet trau­rig sein; doch ich sage euch: Eure Trauer wird sich in Freude verwandeln.“

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Veränderung ist möglich

Predigtrei­he EVANGELIUM III

Bibel­texte: 2. Korinther 5,17ff, Lukas 19,1–10

Har­ry S.Truman, dem 33. Präsi­den­ten der USA (1945–1953), wird fol­gen­der Satz zugeschrieben: „Ein Pes­simist macht aus jed­er Chance ein Prob­lem; ein Opti­mist macht aus jedem Prob­lem eine Chance!“ Gut auf den Punkt gebracht, wie ich finde. Zu welch­er Kat­e­gorie gehören nun Chris­ten? – Sind wir Pes­simis­ten? Schliesslich: Alle Men­schen sind Sün­der. Nie­mand ist per­fekt. Ja, die Bibel sagt sog­ar: „Das Dicht­en und Tra­cht­en ihres Herzens ist böse von Jugend auf!“ (Gen 6,5) Dem­nach müssten, wo immer Men­schen ihre Fin­ger im Spiel haben, let­ztlich die Prob­leme wach­sen. – Oder sind wir doch eher Opti­mis­ten? Auch das liesse sich bib­lisch unter­mauern, z.B. mit einem Paulus-Zitat: „Ich ver­mag alles durch den, der mich mächtig (d.h. stark) macht.“ (Phil 4,13) – Es wäre wohl über­trieben, von Chris­ten zu ver­lan­gen, sich in jed­er Lebenslage opti­mistisch zu fühlen. Aber an die Hoff-nung, dass dank Chris­tus immer eine Verän­derung, d.h. eine Wende zum Besseren möglich ist, wer­den sich Chris­ten bis zulet­zt klam­mern. Denn das ist ein Grund, warum Chris­ten zu allen Zeit­en Feuer und Flamme für ihren Glauben waren: Sie haben beobachtet und selb­st erlebt, wie dank Gott sich Prob­leme – kleine, grosse und riesige – lösen liessen. Sie haben sich vom Evan­geli­um zus­prechen lassen: Verän­derung zum Besseren, ja zum Guten ist nicht ein opti­mistis­ches Hirnge­spinst. Es ist eine echte Möglichkeit.

„Verän­derung ist möglich“ weiterlesen

Lebendige Hoffnung

Bibel­text: 1.Petrus 1,3

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Her­rn Jesus Chris­tus, der uns nach sein­er grossen Barmherzigkeit wiederge­boren hat zu ein­er lebendi­gen Hoff­nung durch die Aufer­ste­hung Jesu Christi von den Toten.“ – Ein Ungetüm von einem Satz am Anfang des 1. Petrus­briefes. Mich fasziniert daran immer wieder das Stich­wort ‘lebendi­ge Hoff­nung’. — Wie ste­ht es um unsere Hoffnung?

„Lebendi­ge Hoff­nung“ weiterlesen

Nobody is perfect

zu Johannes 8,1–11

Nie­mand ist vollkom­men. Alle machen Fehler, immer wieder. Viele davon passieren uns aus Ungeschick­lichkeit oder Unwis­senheit. Bei anderen wollen wir von Anfang an das Falsche und ma­chen uns schuldig mit dem, was wir tun oder nicht tun. Wir sitzen alle im sel­ben Boot. Für ein gelin­gen­des Miteinan­der sind wir darauf angewiesen, gelassen und gnädig mit den Fehlern umzuge­hen, die halt passieren. „Nobody is per­fect“ weiterlesen