Gehalten am 17.03.2024 in der EMK Adliswil
Copyright: Bildersaal EMK
Liebe Gemeinde,
ganz am Anfang haben wir gehört: „Seid bescheiden und achtet den Bruder/die Schwester mehr als euch selbst“. Wir haben gesungen: „Dient freudig dem Herrn!“ Was wir aber in unserer Zeit sehen, hören und lesen, ist etwas ganz anderes: Gedient wird, wenn überhaupt, dem Profit, der Macht, dem eigenen Vorteil. Bescheidenheit ist nicht in. Man präsentiert sich: Gross, stark, schön, cool. Man will gross herauskommen. Reich werden, auch auf Kosten anderer. Macht und Einfluss haben und ausüben. Wer die Hebel der Macht erreicht, lässt sie nicht mehr los und nutzt sie für eigene Ziele. Koste es, was es wolle. – Kein Wunder, dass von Gefährdung der Demokratie die Rede ist. Populisten geben sich zwar demokratisch, verfolgen aber ihre Ziele … und nicht die des Volkes, in dessen Namen sie angeblich reden. Die Tendenz zu autokratischen Regierungsformen wird immer stärker. Militär- und Polizeibudgets werden rund um den Globus massiv aufgestockt, angeblich im Namen der Sicherheit, oft aber, um die Mächtigen zu stützen. Das Recht des Stärkeren scheint kaum mehr hinterfragt zu sein. Es gilt militärisch, politisch, wirtschaftlich: Wer die Macht hat, diktiert und gewinnt. – Das macht mir Sorgen. In was für einer Welt leben wir denn?
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