Werte IV: Mutig vorwärts gehen

Josua 1,9

Gehal­ten am 04.02.2024 in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

Mutig vor­wärts gehen heisst heute das The­ma. Wenn wir in ein­er Turn­halle wären, wenn wir unsere Muskeln aufgewärmt hät­ten, kön­nten wir das The­ma spielerisch ange­hen: Sich mit geschlosse­nen Augen in die Arme ander­er fall­en lassen, die Klet­ter­stange hoch gehen (davor hat­te ich lange grosse Angst), vom Tram­polin über ein Hin­der­nis auf eine Mat­te springen …

Das schenken wir uns. Aber ganz ohne Mut­probe geht es nicht heute. Sie sehen es am Mikrophon in mein­er Hand. Ich will ein paar Stim­men ein­fan­gen zu den Fragen:

  • Wie mutig bist du?
  • Was lässt dich mutig sein?
  • Was bremst deinen Mut?
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Gott kommt mit

Gen­e­sis 28,10–22

Predigt am 20.08.2023 in der EMK Adliswil

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Anstelle ein­er Schriftle­sung: NACHERZÄHLUNG VON GENESIS 28,10–22

Im Zen­trum ste­ht heute eine ganz bekan­nte Geschichte aus der Bibel, genauer gesagt: aus dem AT. Um diese Geschichte gut zu ver­ste­hen, muss man aber noch ein paar Sachen wis­sen. Z.B. hil­ft es zu wis­sen, wie sich die Men­schen vor ~ 4000 Jahren die Welt vorgestellt haben:. Wir wis­sen ja heute, dass die Welt eine Kugel ist. Das wussten aber z.B. Abra­ham, Isaak und Jakob noch nicht. Sie nah­men an, die Erde sei eine riesige Plat­te. Und hoch darüber hing, wie eine Glocke oder ein Zelt­dach, der Him­mel, an dem sich tagsüber die Sonne und nachts Mond und Sterne bewegten. Dabei war das Blaue, das man an schö­nen Tagen vom Him­mel sieht, in ihrer Vorstel­lung nur die Aussen­wand der Woh­nung Gottes und der Engel. Also ganz ein­fach: Unten auf der Erde wohn­ten die Men­schen, hoch oben hin­ter dem blauen Him­mel­szelt wohnte Gott. Nun nahm man an — und das ist jet­zt wichtig für unsere Geschichte -, dass es irgend­wo, weit weg von den Zel­ten der Men­schen, einen Ort geben müsse, wo sich Him­mel und Erde berührten. Beim Son­nenun­ter­gang sah man ja ganz deut­lich wie die Sonne weit weg, hin­ter dem Meer oder hin­ter den Bergen, dort ver­schwand, wo sich Him­mel und Erde berührten. Irgend­wo dort also, weit­er weg als ein Men­sch je gekom­men war, musste es einen Ein- und Aus­gang des Him­mels geben, einen Ort, an dem Engel und auch Gott selb­st vor­beika­men, wenn sie die Erde besucht­en. — Unsere Geschichte erzählt, wie ein­er – Jakob – diesen Ort gese­hen hat.

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Jesus macht Menschen satt

Markus 6,30–44

Predigt am 11.06.2023 in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

ein Wun­der Jesu hat die ersten Chris­ten ganz beson­ders beein­druckt: Die Speisung der 5000. Sie ist näm­lich die einzige Wun­dergeschichte, die von allen vier Evan­gelien erzählt wird. — Was macht ger­ade diese Geschichte so besonders?

  • Vielle­icht der Umstand, dass die Jünger am Wun­der selb­st aktiv mitwirkten?
  • Oder die Botschaft, dass Jesus Men­schen leib­lich, seel­isch und geistlich satt macht?
  • Fasziniert, dass mit äusserst beschränk­ten Ressourcen die Not ein­er unüber­schaubaren Men­schen­menge gestillt wird?
  • Let­zteres kön­nte für Chris­tus-Gläu­bige aber auch eine grosse Her­aus­forderung sein. Denn es bedeutet ja wohl: Du magst dich ganz schwach und hil­f­los fühlen. Die Not mag über­wälti­gend gross sein. Doch bei­des spielt keine Rolle. Was zu tun ist, das tue! Fang im Ver­trauen auf Gottes Möglichkeit­en an zu helfen … und du wirst staunen, was mit und dank ihm möglich wird.
  • Faszinieren kön­nte hinge­gen, dass in der Geschichte eine Art Rezept für ein Wun­der steckt: 1. Not wahrnehmen (Men­schen haben Hunger), 2. Eigenes Poten­zial (Ressourcen = 5 Brote und 2 Fis­che) wahrnehmen; 3. Sich damit Gott zur Ver­fü­gung stellen; 4. Gott danken (bzw. das Ver­trauen aussprechen); 5. Anfan­gen, sich zu engagieren und dann staunen.

Das sind mehr als genug Gründe, sich mit dieser bib­lis­chen Wun­dergeschichte auseinan­derzuset­zen. Dabei ste­ht für mich im Vorder­grunde: Die Gegenüber­stel­lung von lächer­lich gerin­gen Ressourcen und beein­druck­end gross­er Wirkung. Das macht sie für uns  näm­lich zugle­ich zum ermuti­gen­den Zus­pruch (Ein­ladung zum Ver­trauen) und zur grossen Her­aus­forderung (Auf­trag zum Tun ohne Angst vor Über­forderung). Let­zteres – die Her­aus­forderung – wird noch gesteigert, wenn wir den Zusam­men­hang beacht­en: Jesu Jünger kamen zurück von einem zwar erfol­gre­ichen, aber äusserst kräftezehren­den Mis­sion­sein­satz. Sie waren aus­gepumpt, k.o. Ausser­dem hat­ten sie ger­ade vom bru­tal­en Tod Johannes des Täufers erfahren. Darum waren sie erhol­ungs­bedürftig. –Mk 6,30–44 erzählt so:

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Neue Chancen

Lukas 24,1–12

Predigt am 09.04.2023 (Ostern) in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

beim Lesen in den Oster­bericht­en der Evan­gelien bin ich dies­mal bei Lk hän­gen geblieben. Wie die anderen auch erzählt er von den Frauen, die am frühen Oster­mor­gen zum Grab Jesu gin­gen. Dort find­en sie aber nicht den Leich­nam Jesu, den sie sal­ben woll­ten. Dafür tre­f­fen sie auf Engel. Lk erzählt von zwei Engeln, welche die Frauen mit vor­wurfsvollem Unter­ton anre­den: “Was macht Ihr denn hier? Warum sucht Ihr den Leben­den bei den Toten?” – Sie klin­gen wie ein gen­ervter Lehrer, der seinen Schülern schon zum 27.Mal zu erk­lären ver­sucht, was sie längst wis­sen soll­ten: „Ihr müsstet es doch längst wis­sen! Jesus hat es Euch doch so oft erk­lärt und voraus­ge­sagt. Warum sucht Ihr ihn jet­zt doch bei den Toten?“

Lukas 24,1–12

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Sich anvertrauen — Glaube als Ressource II

Jesa­ja 40,27–31

Predigt am 05.02.01.2023 in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

am 24.Mai 1738 schrieb John Wes­ley in sein Tage­buch: „My heart felt strange­ly warmed!“ D.h. Mein Herz fühlte sich selt­sam erwärmt. Und stellt fest: Plöt­zlich war die Gewis­sheit, von Gott geliebt zu sein, da. An diesem Abend um 20.45, während Luthers Vorrede zum Römer­brief gele­sen wurde. Und die Gewis­sheit blieb.

Manche reden von der ‚Bekehrung‘, oder wenig­stens von der ‚zweit­en‘ Bekehrung, die Wes­ley in dem Moment erlebte. – Jahre­lang hat­te er ver­sucht, über Pflicht­be­wusst­sein und Gehor­sam seines Heils gewiss zu wer­den. Das hat­te nicht funk­tion­iert. Von nun an war Wes­ley klar: Kraft, Frieden, Zuver­sicht, Gewis­sheit aus dem Glauben kann und muss sich nie­mand erar­beit­en. Son­dern sie ste­hen zur Ver­fü­gung als Geschenk Gottes. — Oder anders for­muliert: Wes­ley hat­te erfasst, dass der Glaube kein Forderungskat­a­log ist und auch keinen Leis­tungsausweis ver­langt. Vielmehr ist der Glaube die von Gott geschenk­te Quelle von Kraft zum Leben. Glaube ist eine Ressource.

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Kontrolle abgeben

Bibel­text: Josua 1,9

Ich bin ein Angsthase! Ver­mut­lich sieht man mir das nicht an. Ich gebe und füh­le mich oft sou­verän, gelassen, zuver­sichtlich. Ich füh­le die Angst sel­ten. Aber das hat nicht damit zu tun, dass ich so mutig wäre. Son­dern es liegt daran, dass ich Sit­u­a­tio­nen, in denen ich Angst fühlen kön­nte, in denen ich an Gren­zen kom­men kön­nte, sorgfältig mei­de. Durch detail­lierte Pla­nung lange im Voraus. Indem ich darauf achte, nicht zu hohe Erwartun­gen zu weck­en. Ver­mei­dungstak­tik­er wie ich kön­nen sehr kreativ sein, wenn es darum geht, vorzu­gaukeln, dass man furcht­los sei. Wenn einem dann aber ein­mal das Heft aus der Hand rutscht und die Kon­trolle ver­loren geht, dann ist die Angst da. Und wie! Ich bin dann wie gelähmt. Ver­suche mir Ver­trauen und Glauben einzure­den. Doch das kommt im Herzen nicht an.

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Vertrauend glauben

Josua 1,9, Galater­brief

Eine Predigt in drei Por­tio­nen, gehal­ten am 21.08.2022 in der EMK Adliswil

Portion I: Ein Ferienerlebnis

  • Die Ferien­zeit ist vor­bei. Mor­gen geht es wieder los! ® Vor­freude, aber auch Bam­mel: Was kommt auf mich zu? Schaffe ich es? Reicht meine Kraft? Finde ich Unter­stützung, wo ich sie brauche? – Schöne Zusage: „Gott gibt den Müden Kraft und die Schwachen macht er stark“! – Wage ich es, mich darauf zu ver­lassen? Oder suche ich nach zusät­zlichen Sicherheiten?
  • Neuan­fang oder neue Runde wie eine Berg­wan­derung. — Ich erzäh­le von ein­er Wan­derung, die wir in den Ferien gemacht haben.
  • Vor 40 Jahren: Ferien in Zinal mit Herkun­fts­fam­i­lie. Tracuit-Hütte SAC am Weis­shorn als Traumziel. Es kam damals nicht dazu. Mein Vater erwis­chte eine Som­mer­grippe. Meine Mut­ter traute sich die Wan­derung mit uns Kindern nicht alleine zu (über 4 h Auf­stieg; ~ 1700 m Höhen­dif­ferenz; Ziel auf über 3200 m). Ich war noch zu  jung, um die Ver­ant­wor­tung für Mut­ter und jün­gere Geschwis­ter zu übernehmen. ® uner­füll­ter Traum
  • Vor 2½ Wochen mit WoMo nach Zinal gefahren, eigentlich eher zufäl­lig. Dort erwachte der Traum, zur Tracuit-Hütte auf 3259 MüM zu wan­dern, wieder. Das Wet­ter war gut. Wir entschlossen uns, den Ver­such zu wagen.
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be-geist-ert

Apos­telgeschichte 2,1–13

Input im Bezirkswoch­enende der EMK Adliswil-Zürich 2 am Son­ntag, 22.05.2022

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Liebe Gemeinde,

ver­gan­genen Son­ntag bin ich mit vie­len FCSG-Fans Zug gefahren. Es war ja der Cup­fi­nal. Der ganze Zug war von grün-weiss bes­timmt. Am Mor­gen waren die Leute voller Vor­freude. Die Atmo­sphäre knis­terte, auf eine dur­chaus angenehme Weise. Am Abend war es dann ziem­lich still. Der FCSG ist ja gegen den FC Lugano ziem­lich unterge­gan­gen. Die Stim­mung war aber auch da friedlich.

Was haben Fuss­ball-Fans mit unserem Glauben zu tun? Kann man von ihnen etwas ler­nen im Blick auf ‘Feuer und Flamme’ sein? – Nun ja, Fuss­ball-Fans (ich rede jet­zt nicht von den ‘Ultras’) sind sehr begeis­terungs­fähig. Sie sind Feuer und Flamme für ihren Vere­in. Und sie bleiben ihm treu, auch in schwieri­gen Zeit­en. – Eigen­schaften, die Chris­ten im Ver­hält­nis zu ihrem Glauben genau­so gut anste­hen. Darüber hin­aus bietet der Fuss­ball aller­lei Ver­gle­iche für unser Glaubensfeuer.

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