Der Auferstandene geht euch voraus

Markus 16,1–8

Oster­predigt am 31.03.2024 in der EMK Adliswil

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sie hät­ten es wis­sen kön­nen … und waren doch über­haupt nicht darauf gefasst. Jesus hat­te seinen Jün­gerIn­nen seine Aufer­ste­hung angekündigt. Den­noch kon­nten sie die Oster­botschaft nicht fassen. Die Begeg­nung mit Engeln und die Nachricht, dass Jesus am Leben sei, hat sie erst ein­mal zu Tode erschreckt. Min­destens ver­wirrt, eher sog­ar ver­stört und panisch reagierten sie auf diese Sit­u­a­tion, die sie nicht einord­nen kon­nten. Deut­liche Spuren dieses Schreck­ens zeigt der wohl älteste Oster­bericht in den Evan­gelien in Markus 16,1–8:

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Vom Herrschen und vom Dienen

Markus 10,35–45

Gehal­ten am 17.03.2024 in der EMK Adliswil

Copy­right: Bilder­saal EMK

Liebe Gemeinde,

ganz am Anfang haben wir gehört: „Seid beschei­den und achtet den Bruder/die Schwest­er mehr als euch selb­st“. Wir haben gesun­gen: „Dient freudig dem Her­rn!“ Was wir aber in unser­er Zeit sehen, hören und lesen, ist etwas ganz anderes: Gedi­ent wird, wenn über­haupt, dem Prof­it, der Macht, dem eige­nen Vorteil. Beschei­den­heit ist nicht in. Man präsen­tiert sich: Gross, stark, schön, cool. Man will gross her­auskom­men. Reich wer­den, auch auf Kosten ander­er. Macht und Ein­fluss haben und ausüben. Wer die Hebel der Macht erre­icht, lässt sie nicht mehr los und nutzt sie für eigene Ziele. Koste es, was es wolle. – Kein Wun­der, dass von Gefährdung der Demokratie die Rede ist. Pop­ulis­ten geben sich zwar demokratisch, ver­fol­gen aber ihre Ziele … und nicht die des Volkes, in dessen Namen sie ange­blich reden. Die Ten­denz zu autokratis­chen Regierungs­for­men wird immer stärk­er. Mil­itär- und Polizeibud­gets wer­den rund um den Globus mas­siv aufge­stockt, ange­blich im Namen der Sicher­heit, oft aber, um die Mächti­gen zu stützen. Das Recht des Stärk­eren scheint kaum mehr hin­ter­fragt zu sein. Es gilt mil­itärisch, poli­tisch, wirtschaftlich: Wer die Macht hat, dik­tiert und gewin­nt. – Das macht mir Sor­gen. In was für ein­er Welt leben wir denn?

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Im Gegenwind

Matthäus 5,10–12

Gehal­ten am 19.11.2023 in der EMK Adliswil

Liebe Gemeinde,

stark­er Wind, wie wir ihn diese Tage erlebt haben, kann Spass machen: Man kann Drachen steigen lassen. Oder man kann sich auf freiem Feld gegen den Wind lehnen und ein wenig das Gefühl vom Fliegen erah­nen. Stürme kön­nen aber auch gefährlich sein. Und es kostet viel Kraft, macht müde, lange Zeit gegen den Wind zu kämpfen. Dauernd im Gegen­wind zu ste­hen, auch im über­tra­ge­nen Sinn, das wün­scht sich nie­mand. – Heute geht es um Gläu­bige, die im Gegen­wind stehen.

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Wollen, was Gott will

Matthäus 6,10b

Impuls am 12.11.2023 in der EMK Adliswil

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Liebe Gemeinde,

in einem mein­er lieb­sten Segenssprüche heisst es: „Der Gott, der Frieden schafft und Frieden gibt, rüste euch aus mit allen guten Kräften, die ihr braucht, seinen Willen zu erfüllen. Er wirke in euch, was ihm selb­st gefällt.“ – ChristIn­nen reden ja immer wieder vom Willen Gottes und davon, wie wichtig es sei, danach zu leben. Wir beten auch Son­ntag für Son­ntag: „Dein Wille geschehe, wie im Him­mel, so auf Erden!“ Doch so ein­fach ist das ja nicht mit dem Willen Gottes! Auch wenn uns z.B. von den zehn Geboten und vom Dop­pel­ge­bot der Liebe her grund­sät­zlich klar sein müsste, was Gott will: In der konkreten Sit­u­a­tion kann es dann doch schwierig sein: Im Blick auf den Nahostkon­flikt z.B.: Bedeutet ‚fest an der Seite Israels zu ste­hen‘ (wie es ger­ade in christlichen Kreisen oft und z.T. laut­stark gefordert wird) automa­tisch, ein Geg­n­er Palästi­nas sein zu müssen?

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Folge du mir nach

Johannes 21,20–23

Predigt am 16.04.2023 in der EMK Adliswil

aus dem Bilder­saal EMK

Liebe Gemeinde,

eine Woche ist ver­gan­gen seit Ostern. Die Eier und Schog­gi­hasen sind wohl gegessen. Die Oster­deko­ra­tio­nen abge­baut. Das Fest ist vor­bei. – Und die Oster­botschaft? Wirkt sie noch nach? Oder ist auch in geistlich­er Hin­sicht wieder der All­t­ag eingekehrt?

Für jene, welche die Aufer­ste­hung live miter­lebten hat­ten, war es sich­er noch nicht vor­bei: Die Aufer­ste­hungs­botschaft hat­te die Jün­gerIn­nen aus tief­ster Verzwei­flung befre­it. Das wirk­te lebenslang nach. Neue Hoff­nung und neuer Glaube waren erwacht: ‘Jesus lebt! Es geht weit­er! Es geht vorwärts!’

Nur: wie? Die Rah­menbe­din­gun­gen hat­ten sich geän­dert. Jesus lebte. Aber es war ein anderes Leben als vor Kar­fre­itag. Seine Gegen­wart von ganz ander­er Qual­ität als vorher. Wie kon­nte man nach Ostern mit Jesus leben? – Vorher war Nach­folge buch­stäblich zu ver­ste­hen: Mit Jesus, bzw. Jesus nach unter­wegs zu sein zu den Men­schen. Die Jün­gerIn­nen hat­te Jesus leib­haftig vor Augen. Sie teil­ten sein Leben. – Das ging jet­zt so nicht mehr. Nach Ostern war also neu zu buch­sta­bieren, was Nach­folge, was Glauben konkret bedeutete.

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Jesus nachfolgen

Predigt in der EMK Adliswil am 20.03.2022

Bibel­texte: Lukas 9,57–62

‘wer A sagt, muss auch B sagen!‘ So drück­en wir reden­sartlich aus, dass unser Han­deln und Erleben seine Kon­se­quen­zen hat. Das gilt auch für den Bere­ich des Glaubens: Viele, die Jesus begeg­neten, erfuhren zunächst Zus­pruch oder erlebten Heilung. „Dein Glaube hat Dir geholfen!“, sagte er zu vie­len. Doch danach ging es weit­er. Sie hörten dann auch: „Sündi­ge von nun an nicht mehr!“, oder: „Folge mir nach!“

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GASTBEITRAG: Wer ist Jesus wirklich?

Pho­to by Gift Habe­shaw on Unsplash

von Pfr. Christoph Schluep, Regen­bo­genkirche EMK Zürich 2

Bibel­text: Markus 5,1–43

Aus­nahm­sweise erzählt Markus nicht wie son­st kurze Geschicht­en, son­dern zwei lange — die Heilung des Gerasen­ers und die der Tochter des Jairus. In die zweite ist die Heilung der blut­flüs­si­gen Frau kun­stvoll einge­woben, und wer je der Mei­n­ung war, dass Markus ein sim­pler Erzäh­ler ist, wird hier eines besseren belehrt. Es sind drei Aufer­ste­hungs­geschicht­en: Der Gerasen­er, der eine ganze Legion an Stim­men und Per­so­n­en in sich trägt und aus der Gesellschaft aus­geschlossen ist, weil er schre­it und dro­ht und ver­let­zt, wird von Jesus direkt ange­sprochen. Jesus ken­nt keine Scheu und keine Angst, er weiss, in wessen Namen und mit wessen Kraft er gesandt ist. Die Flucht der Dämo­nen in die Schweine, die sich ins Meer stürzen, hat schon fast etwas Komis­ches. Zen­tral aber bleibt, dass Jesus Schranken und Aus­gren­zung über­windet und Men­schen zurück in die Gesellschaft führt. Der Gerasen­er hat neues Leben erhal­ten. Ein für die vie­len Augen­zeu­gen erschreck­end machtvolles Wunder. 

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Superstar Jesus?

Pho­to by 🇨🇭 Clau­dio Schwarz | @purzlbaum on Unsplash

Eine Video-Andacht aus der EMK Adliswil zu  Lukas 19,28–40; mit Taizé-Liedern aus dem EMK-Gesang­buch zum Mitsingen.

Beth­li Zweimüller an der Orgel und Mir­jam Eschbach mit Kam­era und Schnitt haben mich unter­stützt. Ganz her­zlichen Dank für Euer Engagement.

Sich selbst vergessen?

Bildquelle: Har­ald Wirth / pixelio.de

Zu Matthäus 6,33, Matthäus 10,39Matthäus 16,24

In sein­er For­mulierung des Liebesge­bots spricht Jesus vom Gle­ichgewicht zwi­schen der Liebe zu den Mit­men­schen und der Liebe zu sich selb­st (vgl. Mk 12,31). Ich soll mich selb­st nicht lieber haben als die Men­schen um mich herum. Schon das fordert mich oft ganz schön he­raus. Wenn dann Jesus aber so­gar von Selb­stver­leug­nung redet oder davon, dass ich mich sel­ber vergessen und nur an die Förderung des Rei­ches Gottes denken soll, füh­le ich mich schlicht über­fordert. Die Angst, ich selb­st kön­nte dabei zu kurz kom­men, greift nach meinem Herz.

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