Die Wüste wird blühen .…. wirklich?

Jesa­ja 35,1–10

Predigt am 04.12.2022 in der EMK Adliswil

Gott ist im Kom­men. Das ist das The­ma des Advents. Die Zukun­ft rückt in den Fokus. Zu lesen sind am Anfang des Kirchen­jahres viele bib­lis­che Hoff­nung­s­texte. Tolle Visio­nen. Ein­ladun­gen zum Träu­men von ein­er neuen, besseren Welt. Solche Bibel­texte provozieren freilich auch Wider­spruch. Wenn und Aber erwachen: Aber das klingt zu schön um wahr zu sein! Wenn die Men­schen sich nicht von innen her­aus verän­dern, bleibt alles unre­al­is­tisch. – Sind bib­lis­che Zukun­ft­s­texte eine tragfähige Grund­lage für Hoff­nung? Oder sind es nur Floskeln und fromme Wün­sche? Real­itäts­fremd, ent­standen als let­zter schwach­er Trost in eigentlich schon auswe­glos­er Sit­u­a­tion? So wie in Fil­men immer dann, wenn es nichts mehr zu sagen gibt, ein­er zu trösten ver­sucht mit: „Alles wird gut!“ Und man hört, dass er selb­st gar nicht zu glauben wagt, was er sagt. – Wie ist das mit bib­lis­chen Tex­ten der Hoff­nung? Nehmen wir z.B. Jesa­ja 35

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Gewalt im Namen Gottes?

Bildquelle: anschi / pixelio.de

zu Psalm 9

Psalm 9 gehört für mich defin­i­tiv zu den schwieri­gen Psalmen. Beim Lesen empfinde ich äusserst Wider­sprüchliches. Ein­er­seits beein­druckt mich der Dank für die Erret­tung aus Not durch Gott. Das wirkt echt und inspiri­erend. Der Dichter hat offen­bar gründlich nach­ge­dacht und buch­sta­biert (die Ver­san­fänge fol­gen dem hebräis­chen ABC) aus­führlich seine Dankbarkeit gegenüber Gott. Das finde ich ausge­spro­chen lobens- und nachah­menswert. Ander­er­seits melde ich überzeugt Wider­spruch an, wenn der Beter Gott für die Ver­nich­tung und Zertrüm­merung des Fein­des dankt. „Gewalt im Namen Gottes?“ weiterlesen