Je stärker dein Glaube an Christus, desto besser geht es dir. Wie gerne hätten wir, dass das wahr wäre. Im Stillen neigen manche Christen dazu, das tatsächlich zu glauben. Wie sonst könnten sie Kranken oder Leidenden, wie es leider immer wieder vorkommt, vorwerfen: ‚Du glaubst halt nicht genug!‘
Der Schriftgelehrte Esra spricht den versammelten Israeliten zu: “Die Freude am Herrn ist eure Stärke!” Dieser Zuspruch geht mir schon einige Tage nicht aus dem Kopf.
Ich wünschte mir, dass die Freude am Herrn die Stärke bzw. die herausstechende Eigenschaft meines Gottesglaubens wäre. Oft ist sie es aber nicht. Anderes drängt sich in den Vordergrund: Tradition, Pflichtbewusstsein, Gewohnheit, Moral, Lehre, sozialer und missionarischer Auftrag … Die Freude aber wird zugedeckt und der Glaube fühlt sich so schnell anstrengend an.