Arm und Reich

Lukas 16,19–31

Predigt am 11.06.2023 in der EMK Adliswil und in der Regen­bo­genkirche

Quelle: Aseru­sain­huu on unsplash.com

Liebe Gemeinde,

„syt dir öpper oder nämet dir Lohn?“ pflegte die leg­endäre Madame de Meu­ron unbekan­nte Leute zu fra­gen. Nicht nur die Bern­er Patrizierin ging davon aus, dass sich am Kon­to­stand die Bedeu­tung ein­er Per­sön­lichkeit able­sen liesse. Auch über 40 Jahre nach ihrem Tod ist Geld in unserem Land über­aus wichtig. So wichtig, dass die Hälfte der Haupt­sor­gen von Schweiz­erIn­nen im Nov 2022 (Sor­gen­barom­e­ter Cred­it Suisse) direkt oder indi­rekt mit Geld zu tun hat­ten. Viele machen sich Sor­gen, sie kön­nten ver­ar­men. In den News nehmen Wirtschaft­snachricht­en immer mehr Raum ein. Immer wieder bleibt am Schluss das Gefühl hän­gen: „Wir armen Reichen! Wo führt das bloss noch hin mit uns?“ — Natür­lich haben wirtschaftliche Entwick­lun­gen weit reichende Fol­gen. Den­noch jam­mern wir in der CH auf sehr hohem Niveau. Und das grosse Aufheben, das wir um unser Geld machen, ist vor allem ver­rä­ter­isch: Es zeigt, was uns wichtig ist und was nicht! — Wenn es um unsere Wirtschaft geht, muss der Staat kurzfristig Mil­liar­den riskieren um angeschla­gene Banken zu ret­ten. Wenn es aber z.B. um Entwick­lungszusam­me­nar­beit ging (d.h. um Nothil­fe an arme Men­schen), hören wir immer wieder, dass der­selbe Staat sich die paar Mil­lio­nen Fr. dafür nicht leis­ten könne. – Es scheint schon, als wären unsere Werte aus den Fugen ger­at­en! Die Ver­hält­nisse stim­men doch so nicht …

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