Denk an mich

zu Psalm 106,4

Im Auto meines Onkels hing, einge­fasst in einen led­er­nen Rah­men, vorne gle­ich neben dem Steuer­rad ein Bild sein­er Frau. Auf dem Rah­men kon­nte man lesen: „Denk an mich – fahre vor­sichtig!“ Ich weiss nicht, ob das nötig war, damit er einen anständi­gen und sicheren Fahrstil pflegte. Ver­mut­lich hätte er das ohne­hin getan. Aber die Erin­nerung, dass sie auf ihn wartete und das Ver­sprechen, das er ihr wohl gegeben hat­te, waren ihm eine zusät­zliche Moti­va­tion. Er wollte das gute Leben miteinan­der nicht aufs Spiel set­zen. Mir kleinem Jun­gen, der in den Ferien manch­mal mit ihm im Auto unter­wegs war, hat sich dieses Bild fest eingeprägt.

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Humor und Glaube

Pho­to by Jamie Brown on Unsplash

Bibel­texte: 1.Mose 11,1–9; Jesa­ja 44,9–20; Predi­ger 9,7–10

From­men Men­schen sagt man manch­mal nach, sie hät­ten wenig Humor, ver­mut­lich nicht ganz zu Unrecht. Vielle­icht ist es sog­ar ein Stück weit nachvol­lziehbar. Schliesslich: Wenn eine so gewichtige Sache wie das Heil bzw. das (ewige) Leben auf dem Spiel ste­ht, ist das ja doch eine aus­ge­sprochen ernst Sache. Ander­er­seits gehört Lachen zu einem erfüll­ten Leben unbe­d­ingt dazu. Das Leben soll und darf Spass machen, ist manch­mal auch wirk­lich lustig und komisch.

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Warten auf Erhörung

Pho­to by Dev Ben­jamin on Unsplash

zu Psalm 30,3 und 2. Korinther 12,9

Auf den ersten Blick scheinen in der Bibel alle Kranken gesund und alle Gebete er­hört zu wer­den. Wie geht man damit um, wenn man selb­st krank ist und bleibt oder wenn trotz starkem Rin­gen im Gebet per­sönliche Herzen­san­liegen uner­füllt blei­ben? „Warten auf Erhörung“ weiterlesen

Immer in Gottes Nähe

zu Psalm 139

Dieser Psalm gehört zu meinen lieb­sten bib­li­schen Texte. Der Beter sieht sich über­all und immer von Gott um­geben. Ob diese Ein­sicht tröstlich, beun­ruhigend oder gar be­ängstigend ist, hängt davon ab, wie man sich Gott vorstellt.

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Gewalt im Namen Gottes?

Bildquelle: anschi / pixelio.de

zu Psalm 9

Psalm 9 gehört für mich defin­i­tiv zu den schwieri­gen Psalmen. Beim Lesen empfinde ich äusserst Wider­sprüchliches. Ein­er­seits beein­druckt mich der Dank für die Erret­tung aus Not durch Gott. Das wirkt echt und inspiri­erend. Der Dichter hat offen­bar gründlich nach­ge­dacht und buch­sta­biert (die Ver­san­fänge fol­gen dem hebräis­chen ABC) aus­führlich seine Dankbarkeit gegenüber Gott. Das finde ich ausge­spro­chen lobens- und nachah­menswert. Ander­er­seits melde ich überzeugt Wider­spruch an, wenn der Beter Gott für die Ver­nich­tung und Zertrüm­merung des Fein­des dankt. „Gewalt im Namen Gottes?“ weiterlesen