Frommen Menschen sagt man manchmal nach, sie hätten wenig Humor, vermutlich nicht ganz zu Unrecht. Vielleicht ist es sogar ein Stück weit nachvollziehbar. Schliesslich: Wenn eine so gewichtige Sache wie das Heil bzw. das (ewige) Leben auf dem Spiel steht, ist das ja doch eine ausgesprochen ernst Sache. Andererseits gehört Lachen zu einem erfüllten Leben unbedingt dazu. Das Leben soll und darf Spass machen, ist manchmal auch wirklich lustig und komisch.
Im Zusammenhang mit dem ultimativen Corona-Stopp denke ich oft an Niklaus von Flüe. Vor 550 Jahren hat er sich als Einsiedler in die Ranft Schlucht zurückgezogen und dort ein intensives Gebets-Leben geführt. Sein bekanntestes Gebet sagt in Kürze mehr aus als viele theologische Bücher:
„Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.“
Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes bitte ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung. Es soll wie ein lebendiges und heiliges Opfer sein, das ihm gefällt. Das wäre für euch die vernünftige Art, Gott zu dienen.
Wo sind Sie zu Hause? Ein Bündner, der seit Jahren in der Region Zürich wohnt, sagte mir einmal: “Ich wohne hier. Aber wirklich zu Hause bin ich in Chur.” Andere haben ganz offiziell zwei Wohnsitze. Man trifft sie zum Beispiel im Zentrum von Städten. Sie sagen: „Ich habe hier nur meinen zweiten Wohnsitz. Mein erster Wohnsitz, meine Heimat, ist auf dem Land oder in den Bergen. Während der Woche bin ich hier, aber am Wochenende zieht es mich nach Hause. Dort lebe ich so richtig auf.“
Die Andacht heute ist aus dem 13. Kapitel des Markus-Evangeliums. Es ist die grosse Endzeitrede, die einerseits etwas verwirrend ist und Angst macht, andererseits aber auch eine gewisse Aktualität hat. Ohne zu recherchieren kann ich mir gut vorstellen, dass es nicht wenige Apokalyptiker in den Kirchen gibt, die in Corona den Anfang des Endes sehen. Ob das so ist, werden wir bald sehen. Unser Text ist das Ende des Kapitels, die Fortsetzung ist der Anfang der Passionsgeschichte
33 Gebt acht, bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann der Zeitpunkt da ist. 34 Es ist wie bei einem Menschen, der ausser Landes ging: Er verliess sein Haus, gab seinen Knechten Vollmacht, jedem seine Aufgabe, und dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. 35 Seid also wachsam, denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt: ob am Abend oder um Mitternacht oder beim Hahnenschrei oder am frühen Morgen, 36 damit er, wenn er auf einmal kommt, euch nicht schlafend finde. 37 Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
13 Und die Leute von Jerusalem schicken einige von den Pharisäern und den Herodianern zu Jesus, um ihm eine Fangfrage zu stellen. 14 Und sie kommen und sagen zu ihm: Meister, wir wissen, dass du der Wahrheit verpflichtet bist und auf niemanden Rücksicht nimmst; denn du achtest nicht auf das Ansehen der Person, sondern lehrst den Weg Gottes, wie es richtig ist. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht? Sollen wir zahlen oder nicht zahlen? 15 Er aber kannte ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Was stellt ihr mich auf die Probe? Bringt mir einen Denar, damit ich ihn ansehe! 16 Und sie brachten ihm einen. Da sagt er zu ihnen: Wessen Bild und Inschrift ist das? Sie sagten zu ihm: Des Kaisers. 17 Da sagte Jesus zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Und sie wunderten sich sehr über ihn.