Die Angst muss weichen

Bibel­text: Lukas 24,1–11, 36–43

… in der Angst gefangen

Eigentlich sollte Ostern ein Tag sein, an dem gilt:“Freude herrscht!‘ So aber war es nicht von Anfang an. Erst gegen Abend kam Freude auf. Vorher regierten am Ostertag, wie die Berichte der Evan­gelien zeigen, Angst, Trauer und Zweifel. Die Frauen hat­ten den Jüngern zwar erzählt, dass Jesus lebe. Beim Lesen dünkt einem, das hät­ten sie doch glauben kön­nen. Schliesslich hat­te Jesus vorher oft davon gesprochen, dass er lei­den und ster­ben, danach aber aufer­ste­hen werde. Doch das wollte den Jüngern nicht wieder in den Sinn kom­men. Sie waren am Oster­mor­gen von Kar­fre­itag her noch total im Aus­nah­mezu­s­tand. Sie hat­ten Angst, dass sie auch gefan­gen genom­men und getötet wer­den kön­nten. Sie wussten über­haupt nicht, was sie als Näch­stes tun soll­ten. Solange war Jesus bei ihnen gewe­sen. Er hat­te ihnen immer geholfen, wenn sie nicht mehr weit­er­wussten. Doch jet­zt war er weg. Alle hat­ten zwar gewusst, was für ein guter Men­sch er gewe­sen war. Doch geschick­te das das Mis­strauen zwis­chen Pila­tus und Herodes aus­nützend hat­ten Jesu Geg­n­er es geschafft, dass Jesus ans Kreuz geschla­gen wurde. Damit war es auch für die Jünger gefährlich gewor­den. Deshalb hat­ten sie Angst. — Angst kann einen ein­mauern wie ein Gefäng­nis. Und dann sieht man nicht mehr drüber, sieht nicht mehr, was auch noch ist und kann nicht mehr an ein Wun­der glauben.

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GASTBEITRAG: Wer ist Jesus wirklich?

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von Pfr. Christoph Schluep, Regen­bo­genkirche EMK Zürich 2

Bibel­text: Markus 5,1–43

Aus­nahm­sweise erzählt Markus nicht wie son­st kurze Geschicht­en, son­dern zwei lange — die Heilung des Gerasen­ers und die der Tochter des Jairus. In die zweite ist die Heilung der blut­flüs­si­gen Frau kun­stvoll einge­woben, und wer je der Mei­n­ung war, dass Markus ein sim­pler Erzäh­ler ist, wird hier eines besseren belehrt. Es sind drei Aufer­ste­hungs­geschicht­en: Der Gerasen­er, der eine ganze Legion an Stim­men und Per­so­n­en in sich trägt und aus der Gesellschaft aus­geschlossen ist, weil er schre­it und dro­ht und ver­let­zt, wird von Jesus direkt ange­sprochen. Jesus ken­nt keine Scheu und keine Angst, er weiss, in wessen Namen und mit wessen Kraft er gesandt ist. Die Flucht der Dämo­nen in die Schweine, die sich ins Meer stürzen, hat schon fast etwas Komis­ches. Zen­tral aber bleibt, dass Jesus Schranken und Aus­gren­zung über­windet und Men­schen zurück in die Gesellschaft führt. Der Gerasen­er hat neues Leben erhal­ten. Ein für die vie­len Augen­zeu­gen erschreck­end machtvolles Wunder. 

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Auf den zweiten Blick gesehen

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Bibel­texte: Lukas 24,32; Johannes 20,11–18 u.a.

Beim Lesen in den Ostergeschicht­en fällt mir auf: Nie­mand, der dem Aufer­stande­nen begeg­nete ist, begriff sofort, was passiert war. Alle haben den Chris­tus besten­falls auf den zweit­en Blick erkan­nt. Sie braucht­en mehrere Anläufe, um die Oster­botschaft zu glauben:

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Halleluja — eine Zugabe an Ostern

Wir mögen voneinan­der getren­nt sein. Den­noch kön­nen wir zusam­men feiern und Gott loben. Als Hil­fe dazu haben Dis­ci­ple­ship Min­istries und Unit­ed Methodist Com­mu­ni­ca­tions das fol­gende Video pro­duziert: Über 300 Methodis­ten aus der ganzen Welt sin­gen zusam­men in einem virtuellen Chor Charles Wes­leys Oster­lied ‘Christ, der Herr, ist auferstanden!’

Lappi, tue d’Auge uf

Video-Gottes­di­enst zu Ostern aus der EMK Adliswil. Bibel­texte: Johannes 20,29 und Lukas 24,13–35; mit Liedern aus dem EMK-Gesang­buch zum Mitsingen.

Für die Musik durfte ich Auf­nah­men des Posaunen­chors Adliswil ver­wen­den. Und tech­nisch hat mich wieder Luca Hunold bei Auf­nahme und Schnit­tun­ter­stützt. Ganz her­zlichen Dank.

GASTBEITRAG: Ostern — zu einem Bild von Willy Fries

Copy­right: Stiftung Willy Fries Wattwil

von Max Huber, EMK-Pfar­rer im Ruhestand

Bibel­text: Johannes 20,19–23

Zur Pas­sion von Willy Fries

Willy Fries (1907 bis 1980) hat­te als Augen­zeuge vom Beginn des Nation­al­sozial­is­mus in Berlin die Grösse, an der Pas­sion und dem schwärzesten Tag von Kar­fre­itag nicht hän­gen zu bleiben. Er will bewusst Ostern und seinen hell­sten Tag feiern!! Er fühlt sich beauf­tragt, mit Pin­sel und Lein­wand das Evan­geli­um zu verkündigen.

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Liebe bis zum Ende

Pho­to by San­gia on Unsplash

Video-Gottes­di­enst mit Abendmahl zum Kar­fre­itag aus der EMK Adliswil zu  Johannes 13,1 und Lukas 23,33–49; mit Liedern aus dem EMK-Gesang­buch zum Mitsingen.

Für das Abendmahl empfehle ich, sich so einzuricht­en: An einem schö­nen Platz zu Hause den Tisch deck­en. Auf den Tisch kom­men ein Teller oder eine Schale mit eini­gen Brot­stückchen, ein Bech­er mit Trauben­saft, vielle­icht auch eine Kerze, eine offene Bibel, ein kleines Kreuz oder eine Blume. — Und dann ein­fach das Video laufen lassen. Ich führe durch die Liturgie, wie ich das in einem Gottes­di­enst auch mache.

Die Gedanken basieren auf einem Text von Pfr. Robert Seitz aus seinem Buch ‘Tagträume mit Gott’, S.112–115.

Urs Bertschinger an der Orgel und Luca Hunold mit Kam­era und Schnitt haben mich unter­stützt. Ganz her­zlichen Dank für Euer Engagement.

Judas und Petrus

Tilman Riemen­schnei­der, Heilig-Blut-Altar in Rothen­burg ob der Tauber

Bibel­texte: Johannes 13,26–31, Markus 14,26–31; Markus 14,66–72

Von Jesu Jüngern macht in der Pas­sion­s­geschichte kein­er eine gute Fig­ur. Elf von ihnen wer­den später den­noch zu Apos­teln, ein­er (Petrus) sog­ar zum ‘Fels’. Judas aber wird als Ver­räter abgestem­pelt und erlebt Ostern schon gar nicht mehr. — Ich habe das immer als ein wenig unfair emp­fun­den. War die Ver­leug­nung durch Petrus wirk­lich so viel weniger schlimm als der Ver­rat des Judas?

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