Unsere Sicht auf die eigene Kirche und Gemeinde ist oft problem- oder defizitorientiert. Wir können gut benennen, was fehlt, was nicht so recht klappt und wo wir an Grenzen stossen. — Selbstkritik ist sicher wichtig. Aber man kann es auch übertreiben. Und dann gräbt man der eigenen Begeisterung nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für den Glauben überhaupt, das Wasser ab. Das muss nicht sein. Denn es gibt Gründe, ein stolzer Methodist zu sein.
Autor: Daniel Eschbach
Vertrauen auf Vorschuss
zu Lk 19,1–10
Es ist ausgesprochen schwierig, Menschen zu dauerhaften Veränderungen ihres Verhaltens zu motivieren. Gute Argumente oder sozialer Druck haben nur beschränkte Wirkung. Auch das Motto ‘Zuckerbrot oder Peitsche’ funktioniert selten nachhaltig. Wir Menschen sind in vielen Belangen ausgesprochen beratungsresistent. Von Jesus allerdings erzählt das Neue Testament, dass er auch ‘harte Nüsse’ locker knacken konnte. Wie machte er das bloss? „Vertrauen auf Vorschuss“ weiterlesen
Denk-mal
zu Hesekiel 36,26 und 1.Mose 28,10–22

Heute vor 500 Jahren begann die Reformation. Sie hat auf vielen Gebieten grosse Veränderungen ausgelöst. Im Nachhinein wurde sie als Brücke zu einer neuen Epoche eingeschätzt. Diesen Jahrestag zu feiern ist also wohl gerechtfertigt. Doch wie? Geht es um Denkmalschutz? Oder eher um ein Nachdenken, das heute Veränderungen (Reformen) in Glaube und Kirche begünstigt? „Denk-mal“ weiterlesen
Gebrauchsanweisung für ein Wunder
zu Lk 9,10–17
Biblische Wundergeschichten fordern den Verstand heraus: Kann das wirklich so passiert sein? Doch der Streit darüber, ob es genauso war wie berichtet, lenkt ab. Denn wer sich sich von Wundergeschichten motivieren lässt, kann auch heute Erstaunliches erleben. „Gebrauchsanweisung für ein Wunder“ weiterlesen
Mut zur Geduld
zu Lukas 13,6–9
Als Hobbyfotograf weiss ich, dass besondere Bilder nicht im Handumdrehen machbar sind. Es braucht oft viele Versuche. Manchmal muss man lange warten, bis die Lichtverhältnisse stimmen, das Sujet gut getroffen und das Bild auch noch scharf ist. Aber wenn dann so ein Schnappschuss wie der vom Futter sammelnden Eichelh
äher gelungen ist, weiss man, dass sich das Warten, die Geduld gelohnt hat. Manchmal hat man auch Glück und muss gar nicht so lange warten. Auf einer USA-Reise reichte eine halbstündige Rast, um mehrere Grauwale vorbeischwimmen zu sehen … und sogar zu fotografieren. Andere Touristen, die nur für Minuten neben uns hielten und ins Meer spähten, verpassten diese Begegnung, obwohl wir ihnen davon erzählten. „Mut zur Geduld“ weiterlesen
Zuhören

Man darf über alles predigen, nur nicht über eine halbe Stunde! Das wurde uns im Laufe der theologischen Ausbildung immer wieder ans Herz gelegt. Unterdessen ziehen manche die Grenze schon bei 20 oder gar 15 Minuten. Die Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer und die Konzentrationsfähigkeit scheint allgemein abzunehmen. Von Politikern wird oft sogar verlangt, dass sie das Wesentliche in Statements von 20 bis 30 Sekunden auf den Punkt bringen können. Dabei geht das eigentlich gar nicht, weil die Themen einfach zu komplex sind. „Zuhören“ weiterlesen
Ohne Berührungsangst
Coole Leute sind kontaktfreudig. Dank den sozialen Medien ist es heute möglich, mit viel mehr Leuten zugleich Beziehungen zu pflegen. Allerdings bewegt man sich dabei oft vor allem unter Seinesgleichen und damit in einer individuell abgestimmten Blase.
Hunderte oder gar tausende digitaler Freunde mögen Menschen unserer Zeit beeindrucken. Jesus dagegen würde solche Coolness wohl eher kri-tisch hinterfragen: “Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid?” (Mt 5,47). Vor allem, wenn die Schar der digitalen Freunde mit Berührungsängsten in analogen Begegnungen einhergeht. Vielleicht meine ich ja nur, gerade keine Zeit zu haben. Vielleicht fürchte ich aber auch, in Probleme hineingezogen zu werden oder ich scheue die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen, anderen Kulturen. Jedenfalls entwickle ich im Alltag bisweilen Berührungsängste, die mich Begegnungen vermeiden und viel verpassen lassen. „Ohne Berührungsangst“ weiterlesen
Immer in Gottes Nähe
zu Psalm 139
Dieser Psalm gehört zu meinen liebsten biblischen Texte. Der Beter sieht sich überall und immer von Gott umgeben. Ob diese Einsicht tröstlich, beunruhigend oder gar beängstigend ist, hängt davon ab, wie man sich Gott vorstellt.
Gott, was soll ich tun?
zu Apostelgeschichte 15,36–16,40
Bis zu 20’000 Entscheidungen treffen wir jeden Tag. Als Christen möchten wir dies so gut wie möglich im Sinne Gottes tun. Das gilt schon für kleine, alltägliche Fragen und noch viel mehr für grundlegende Weichenstellungen für das ganze Leben. Darum beten wir um Führung, dass Gottes Geist uns leiten möge, zum Beispiel zu Beginn einer Sitzung. „Gott, was soll ich tun?“ weiterlesen
Lieber gute Fragen als fertige Antworten
Zu Lukas 8,4–15
Immer wieder höre ich, die biblische Botschaft sei einfach zu verstehen und gebe klare Antworten. Den Gospel ‘Jesus is the answer’ singe ich übrigens gerne und aus vollem Herzen mit. Dennoch finde ich eher selten klare Antworten. Viel häufiger erlebe ich, dass die Bibel mich zu Fragen anregt. Je länger ich über einen Bibeltext nachdenke, desto wackliger werden meine Antworten und desto zahlreicher meine Fragen. „Lieber gute Fragen als fertige Antworten“ weiterlesen


