Denk an mich

zu Psalm 106,4

Im Auto meines Onkels hing, einge­fasst in einen led­er­nen Rah­men, vorne gle­ich neben dem Steuer­rad ein Bild sein­er Frau. Auf dem Rah­men kon­nte man lesen: „Denk an mich – fahre vor­sichtig!“ Ich weiss nicht, ob das nötig war, damit er einen anständi­gen und sicheren Fahrstil pflegte. Ver­mut­lich hätte er das ohne­hin getan. Aber die Erin­nerung, dass sie auf ihn wartete und das Ver­sprechen, das er ihr wohl gegeben hat­te, waren ihm eine zusät­zliche Moti­va­tion. Er wollte das gute Leben miteinan­der nicht aufs Spiel set­zen. Mir kleinem Jun­gen, der in den Ferien manch­mal mit ihm im Auto unter­wegs war, hat sich dieses Bild fest eingeprägt.

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GASTBEITRAG: Rebekka

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Bibel­text: 1. Mose 24

von Pfr. Robert Seitz; dieser Text stammt aus dem Buch ‘Ver­liebt in die Schöp­fung’, das auf Ostern 2020 angekündigt war und bald erscheinen wird.

Ein langer Bibel­text und dazu ein ganz kurz­er Gedanke­nanstoss von Pfr. Robert Seitz — das ergibt einen beherzi­genswerten Tipp zur Real­isierung von Nächstenliebe.

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Himmelfahrt: Abschied oder Aufbruch?

Ein etwas län­ger­er Text, der sich mit dem Sinn und Inhalt des Feiertags ‘Him­melfahrt’ beschäftigt. Er basiert auf ein­er Predigt, die ich am Him­melfahrt­stag 2019 am Spy­cher­fest in Nuss­bau­men bei Bülach gehal­ten habe.

Bibel­texte: Lukas 9,61f, Lukas 24,50–53, Apos­telgeschichte 1,4–14 und andere

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Abschiede sind eigentlich kein Grund für ein Freuden­fest. Und doch haben wir heute einen Feiertag, der auf einen Abschied zurück­ge­ht. Jesu Him­melfahrt war doch ein Abschied. Die Jünger sahen Jesus zum let­zten Mal. Ihnen war bewusst, dass sie nie mehr so mit ihm wür­den unter­wegs sein kön­nen, wie sie es in den besten Jahren ihres Lebens genossen hat­ten. – Wie kon­nte aus der Erin­nerung an diesen Abschied ein Feiertag wer­den? War es vielle­icht gar kein Abschied?

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Wachstum bedeutet Veränderung

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zu Philip­per 1,6

Ein­er­seits reden wir in Kirchen und Gemein­den sehr oft von Verän­derun­gen, von Wach­s­tum. Manch­mal brauchen wir dafür auch den Begriff Heili­gung. Ander­er­seits tun wir uns oft doch schw­er, wenn wir uns tat­säch­lich ändern müssen. — Das ging mir durch den Kopf, als ich am Anfang des Philip­per­briefes las: „Ich bin darin guter Zuver­sicht, dass der in euch ange­fan­gen hat das gute Werk, der wird’s auch vol­len­den bis an den Tag Christi Jesu.“ „Wach­s­tum bedeutet Verän­derung“ weiterlesen

(Un)glaube?

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Bibel­text: Markus 9,14–29

Video-Gottes­di­enst — Her­zlichen Dank an Urs Bertschinger, Orgel (Eingewei­hte wer­den es schnell merken: Die Orgel­musik haben wir dies­mal in der EMK Zürich 2 aufgenom­men) und Luca Hunold, Tech­nik, für ihre Unterstützung.

Begegnung mit Gott

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zu Johannes 1,17

Das erste Kapi­tel des Johannes-Evan­geli­ums ist ein ganz beson­der­er Text. Mich fasziniert daran ein­er­seits sein Bemühen, die gute Nachricht von Jesus in der Sprache der dama­li­gen Philoso­phie zu for­mulieren. Ander­er­seits bringt dieses Gedicht präzise auf den Punkt, was sich im Neuen Tes­ta­ment gegenüber früher geän­dert hat. Zusam­menge­fasst klingt das in der Lutherüber­set­zung in Vers 17 so: «Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Chris­tus geworden.»

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Recht oder Liebe?

Bildquelle: https://alenia.ch/artikel/grosszuegigkeit-ist-trumpf/

Bibel­text: 1. Korinther 13,4–7

Die Regeln rund um die Coro­na-Pan­demie schränken uns ein. Viele davon bleiben uns trotz Lockerun­gen noch lange erhal­ten. Ver­samm­lun­gen, auch kleine, bleiben ver­boten. Wenn man jeman­dem begeg­net, soll man auf Dis­tanz bleiben, sich­er nicht die Hände schüt­teln oder sich gar um den Hals fall­en. Und auch wenn wir den Sinn nachvol­lziehen kön­nen: Es fällt zunehmend schw­er­er, sich ganz daran zu hal­ten. Umso mehr ärg­ert es einen, wenn man andere beobachtet, die sich nicht (ganz) an alle Regeln hal­ten. Schliesslich: “Wenn ich schon schw­eren Herzens verzichte, sollen die anderen das gefäl­ligst auch tun …!”

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GASTBEITRAG: Was ist Würde?

von Pfr. Robert Seitz; aus seinem Buch: ‘offene Fen­ster’, S. 27f

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Wahre Würde hat wenig zu tun
mit glänzen­den Orden auf ein­er Brust.
Diese erin­nern eher an unwürdi­ge Kriege.
Sie hat nicht viel zu tun mit dezen­ten Klei­dern,
mit dunkel­blauen Kostüms
oder Nadel­streifen und Krawat­ten.
Auch der zer­lumpte Bet­tler in Paris
in seinen aus­ge­fransten Klam­ot­ten,
das schmutzige Kind auf dem Abfall­haufen in Rio,
der Aussätzige in Soma­lia -
sie alle haben ihre Würde.

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